Passion und Ostern

Übersicht über die Gottesdienste von Gründonnerstag bis zum Ostermontag in der Stephanuskirche

Monatsspruch April 2023

Christus ist gestorben und lebendig geworden, um Herr zu sein über Tote und Lebende.

Römer 14,9

Gründonnerstag

Karfreitag

Osternacht

Ostersonntag

Angedacht in der Passionszeit

Zwei Hände halten eine kleine Pflanze mit Wurzelballen
Bild: N. Schwarz © GemeindebriefDruckerei.de

Ist das ein Feldsalat? Oder eine Bellis?

Zerbrechlich liegt die Pflanze in ihren Händen. Noch wirkt sie gesund, stabil und frisch. Doch wenn das Pflänzchen nicht zurück ins Erdreich gesetzt wird, verdorren seine Blätter.
Wenn wir zusehen, wie das Werden und Vergehen der Natur seinen Lauf nimmt, merken wir schnell, dass auch uns und unserer Umgebung erst einmal nur ein Häufchen Erde zur Verfügung steht. „Ein Mensch ist in seinem Leben wie Gras, er blüht wie eine Blume auf dem Felde; wenn der Wind darüber geht, so ist sie nimmer da, und ihre Stätte kennt sie nicht mehr,“ heißt es in Psalm 103.

In der Passionszeit spüren wir dieser Vergänglichkeit nach und merken, wie zerbrechlich unsere Beziehungen sind und letztlich unser Leben. Die Osterfreude wächst aus diesem Erkennen empor: Jesus Christus hat die Macht, uns in ein Erdreich zu verpflanzen, das unendlich viele Nährstoffe bereithält. Ein neues Leben erwartet uns nach dem Tod, weil Jesus Christus der Gärtner ist, der unser Wurzelwerk tränkt. Er hält uns in seiner Hand wie die Gärtnerin ihre Rapunzel. So führt es uns der Monatsspruch im April vor Augen:

„Dazu ist Christus gestorben und wieder lebendig geworden, dass er über Tote und Lebende Herr sei.“

Der Brief des Paulus an die Römer, Kapitel 14,9

In diesem Sinne wünsche ich, dass sich die Freude in Ihr Herz einwurzeln kann.

Ihr Pfarrer der Thomaskirche
Matthias Jung

War Judas ein Verräter?

Symbolbild: Bibel

Geldgier, Heimtücke, Falschheit, Verrat: Was hat man dem Judas alles nachgesagt! Der Judaskuss wurde sprichwörtlich: Der Verräter wirft sich Jesus an den Hals, heuchelt ein letztes Mal Zuneigung – ein Gefühl, zu dem er gar nicht fähig ist. Dabei hat er die feindlichen Schergen selbst hergeführt. Für ein paar Silberlinge händigt er den friedlichsten aller Menschen den Mördern aus. Mittelalterliche Darstellungen lassen ihn den Verzweiflungstod am Galgen sterben. Die Gedärme quellen heraus, der Teufel holt sich die verdammte Seele. „Du Judas“, die Floskel hat sich ins kollektive Gedächtnis eingebrannt, selbst bei Menschen, die nicht mal die Geschichte dazu kennen. Antisemiten nutzen die Namensähnlichkeit, um die vermeintliche Geldgier, Heimtücke und Falschheit auf alle Juden zu projizieren. Eine fatale Lüge!

Der wahre Kern? Schon die früheste Christenheit erinnerte in ihren Abendmahlsworten an die „Nacht, in der er (Jesus) verraten wurde“ (1. Korinther 11,23). Das griechische Wort paredídeto heißt wörtlich übersetzt: „Er wurde übergeben, ausgeliefert.“ Wer was genau tat und warum, bleibt offen. Erst später, mehr als 40 Jahre nach Jesu Tod, begann man, die Figur des Judas auszuschmücken. Der Evangelist Johannes (12,6) denunzierte Judas als Dieb. Und der Evangelist Matthäus (26,24) ließ Jesus sogar schimpfen: „Es wäre für diesen Menschen besser, wenn er nie geboren wäre.“

Zur Ehrenrettung des Judas spekulieren Bibelinterpreten heute: Judas habe Jesus als Revolutionär missverstanden; er habe einen Aufstand provozieren wollen und Jesus irrtümlich ausgeliefert. Fakt ist: Wir wissen nicht, was geschah. Wir wissen nur: Jemand aus dem Kreis der Vertrauten war an Jesu Auslieferung beteiligt – was die anderen gegen ihn einnahm.

Edward Snowden machte öffentlich, dass britische und US-Geheimdienste die öffentliche Kommunikation weltweit aufzeichnen. Snowden brach die Schweigeverpflichtung seiner Arbeitgeberin, der Firma Booz Allen Hamilton – für ein höheres Gut. Er warnte vor Unrecht. Anders als autokratische Regime schützen Demokratien Privatheit, oder sie sollten es tun. So gesehen war Snowdens „Verrat“ Aufklärung. In einem übertragenen Sinn blies er die Trillerpfeife, weshalb man ihn auch „Whistleblower“ nennt.

Judas bereute seine Tat, berichtet Matthäus 27,3. Er habe die Silberlinge zurückgebracht und gesagt: „Ich habe gesündigt, unschuldiges Blut habe ich ausgeliefert.“ Es sei nie zu spät, Fehler zu bereuen, hat Jesus gelehrt, man finde immer Gottes Gnade. Judas gewiss auch.

Burkhard Weitz
Aus: „chrismon“, das Monatsmagazin der evangelischen Kirche. www.chrismon.de

Still fasten

„… damit du dich nicht vor den Leuten zeigst, mit deinem Fasten, sondern vor deinem Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der das Verborgene sieht, wird dir’s vergelten.“
Matthäus 6,18

Symbolbild: Kreuzgang

Das Fasten, wie auch andere innige Handlungen, können Zeugnis dafür sein, dass man das Beten auch ernst meint. Wenig zu essen hat grundlegende Auswirkungen auf die Konzentrationsfähigkeit; übermäßiger Genuss kann träge machen. Und wer wenig isst, hat zudem mehr Zeit. Er schläft auch besser. Was man mit dieser Zeit macht, ist jedem selbst überlassen ‒ aber oft sind die Fastenphasen gekennzeichnet von kreativen Momenten. Die Kirchenväter meinten allerdings, dass man das Fasten nicht so sehr vor sich hertragen solle. Fasten ist eine stille Angelegenheit. Wie auch beim Beten müssen andere nicht unbedingt wissen, dass man fastet. Also locker bleiben, und diese Lockerheit aber nicht mit dem Freibrief zur Inkonsequenz verwechseln. Fasten ist für den Christen keine Praxis, mit dessen Hilfe er anderen seinen eisernen Willen schaustellerisch beweisen kann. Still und beinah unbemerkt ambitioniert zu sein, zur Buße, für Konzentration, Einkehr oder für Gott zu fasten: dies ist sehr viel herausfordernder als „demonstratives Fasten“. Es geht hier gar nicht nur ums Essen. Man kann Verhaltensweisen fasten (Shoppen, Autofahren, Süchte), man kann auf Alkohol oder, ganz klassisch, auf Fleisch verzichten.
Nicht um abzuspecken. Fasten ist keine neue Diät, sondern eine besondere innere Haltung. Sich frei und unabhängig zu machen. Sich öffnen und gleichzeitig die Sinne zu entfalten, um die Stille in sich zu entdecken. Den Blick schärfen auf das Wesentliche, auf IHN. Er, der am Kreuz für uns zum Segen wurde.

Peter Memmert

Meine Empfehlung: Cocoba: fair ‒ bio ‒ lecker

Isabella mit Cocoba

Ich liebe Nuss-Nougat-Creme!
Vorher habe ich eine andere Marke gegessen, bis ich erfuhr, dass die Menschen, die für die Zutaten arbeiten, schlecht bezahlt werden. Da bot mir meine Oma eines Tages das fair gehandelte Cocoba an. Sie erzählte mir, dass fair bedeutet, dass die Menschen für ihre Mühe einen guten Lohn erhalten und so besser leben und ihre Kinder in die Schule schicken können. Außerdem schmeckt Cocoba sensationell gut!
Jetzt brauche ich kein schlechtes Gewissen haben wenn ich Schokocreme genieße.

Isabella (9 Jahre)

Fair gehandelte Waren…

… können Sie in unserem Schalomladen im Gemeindehaus der Stephanuskirche während der Bürozeiten des Pfarramts oder immer nach dem Gottesdienst einkaufen.
Mit Ihrem Einkauf unterstützen Sie zertifizierte Kleinbauern in den Herstellerregionen. Regelmäßige Spenden an Bedürftige in unserer eigenen Region gehören auch dazu.
Wenn Sie Lust und Zeit haben, zum Einkauf im Großhandel mitzufahren, Gutes für unseren kleinen Laden auszuwählen und in unserer Gemeinde anzubieten, melden Sie sich bitte im Pfarramt.
Die Schalomgruppe der Stephanuskirche freut sich über Ihr Interesse und bedankt sich bei allen, die 2022 in unserem kleinen Laden eingekauft haben.
Bereits Mitte des Jahres konnten wir jeweils einen mittleren dreistelligen Betrag an die „Stiftung Tansania“, Rummelsberg und an die Hilfsorganisation „Mercy Ships“ überweisen. Zu Weihnachten konnten wir über 300 € an die Obdachlosenweihnacht von St. Sebald weitergeben.

Kontakt: Pfarramt Stephanuskirche

Im März

Am Morgen erwachen und munter werden.
Frisches Wasser auf der Haut und Hände, die tatkräftig sind.
Lichtblicke zwischen den Wolken und in den Worten von nebenan.
Eine Idee von irgendwoher und Fragen, die eine Antwort finden.
Ich wünsche dir Auferstehungsaugenblicke, mitten im Alltag.

Tina Willms

Der Kindergarten Regenbogen braucht Sie / Euch!

Seit den 70er Jahren steht der Kindergarten Regenbogen in der Gebersdorfer Straße. Viele Kinder sind gekommen und viele Kinder haben ihn in Richtung Schule verlassen. Viele Kinder sind als Eltern wiedergekommen.


Nun ist der Kindergarten in die Jahre gekommen. Nicht nur ein Wandel von Erziehungsvorstellungen, sondern auch pädagogische Standards haben sich geändert. Außerdem müssen vorbeugender Brandschutz und Hygienevorgaben angepackt werden. Notwendig sind auch Verschönerungsarbeiten.
Ein gewünschter und geplanter Neubau kann leider aus finanziellen Gründen nicht verwirklicht werden, sodass wir alle gemeinsam dem alten Kindergartengebäude ein Update verpassen müssen. Um den Betrieb unseres Kindergartens über die nächsten Jahre weiterhin zu gewährleisten, muss einiges instand gesetzt werden:

  • Wer kann mit anfassen bei Tätigkeiten im Heimwerkerbereich?
  • Wer ist Handwerker im Bereich Elektrik, Sanitär, Schreiner… und kann unterstützen?

Bitte meldet Euch beim Elternbeirat oder im Pfarramt!

Florian Sachse, Elternbeirat des Kindergartens Regenbogen

Kino in der Kirche

präsentiert: Mr. May und das Flüstern der Ewigkeit
Wann: Samstag, 11. März um 19 Uhr
Wo: Gemeindehaus Thomaskirche

Symbolbild: Kino

John May ist ein Mensch der besonderen Art: ein Einzelgänger, penibel, akribisch, aber mit einem großen Herz für andere. Mit wahrer Engelsgeduld kümmert er sich als „Funeral Officer“ im Auftrag der Londoner Stadtverwaltung um die würdevolle Beerdigung einsam verstorbener Menschen. Selbst für das Verfassen der Trauerreden findet er Zeit und respektvolle Worte ‒ gehalten auf Trauerfeiern, die nur auf einen einzigen Gast zählen können: Mr. May.
Doch seine Sorgfalt und Hingabe kollidieren mit den Anforderungen der Zeit: Warum sich solche Mühe machen für Tote, die keiner mehr kennt?
Als Mays Abteilung Einsparmaßnahmen zum Opfer fallen soll, stürzt er sich mit um
so größerem Eifer auf seinen letzten Fall: Billy Stoke, dessen verwahrloste Wohnung
genau vis-à-vis seinem eigenen Zuhause liegt. Immer tiefer gräbt sich Mr. May ins
Leben Billy Stokes ‒ der Beginn einer befreienden Reise, die ihn erstmals dazu bringt, sein eigenes Leben mit allen Aufregungen und Gefahren zu wagen…

Quelle: http://www.hoehnepresse-media.de/detail.php?id=119

Wir freuen uns auf Sie. Der Eintritt ist frei.

Ihr „Kino in der Kirche“–Team

Glaube bewegt

März 2023 | Weltgebetstag aus Taiwan

Foto: World Day of Prayer International Committee, Inc.

Rund 180 Kilometer trennen Taiwan vom chinesischen Festland. Doch es liegen Welten zwischen dem demokratischen Inselstaat und dem kommunistischen Regime in China. Die Führung in Peking betrachtet Taiwan als abtrünnige Provinz und will es „zurückholen“ – notfalls mit militärischer Gewalt. Das international isolierte Taiwan hingegen pocht auf seine Eigenständigkeit. Als Spitzenreiter in der Chip-Produktion ist das Hightech-Land für Europa und die USA wie die gesamte Weltwirtschaft bedeutsam. Seit Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine kocht auch der Konflikt um Taiwan wieder auf.

In diesen unsicheren Zeiten haben taiwanische Christinnen Gebete, Lieder und Texte für den Weltgebetstag 2023 verfasst. Am Freitag, 3. März 2023, feiern Menschen in über 150 Ländern der Erde diese Gottesdienste. Frauen aus dem kleinen Land Taiwan laden dazu ein, daran zu glauben, dass wir diese Welt zum Positiven verändern können – egal wie unbedeutend wir erscheinen mögen. Denn: „Glaube bewegt!“ „Ich habe von eurem Glauben gehört“, heißt es dazu im Bibeltext zu Epheser 1,15‒19. Die Teilnehmenden werden hören, wie die Taiwanerinnen von ihrem Glauben erzählen und mit ihnen für das einstehen, was allen gemeinsam wertvoll ist: Demokratie, Frieden und Menschenrechte.

Die Hauptinsel des 23 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner zählenden Pazifikstaats ist ungefähr so groß wie Baden-Württemberg. Auf kleiner Fläche wechseln sich schroffe Gebirgszüge, sanfte Ebenen und Sandstrände ab. Über 100 kleine Korallen- und Vulkaninseln bieten einer reichen Flora und Fauna Lebensraum. Bis ins 16. Jahrhundert war Taiwan ausschließlich von indigenen Völkern bewohnt. Dann ging die Insel durch die Hände westlicher Staaten sowie Chinas und Japans. Heute beherbergt Taiwan eine vielfältige kulturelle und sprachliche Mischung. Nur etwa zwei Prozent der Bevölkerung gelten als Indigene.

Heute ist Taiwan ein fortschrittliches Land mit lebhafter Demokratie. Gerade die junge Generation ist stolz auf Errungenschaften wie digitale Teilhabe, Meinungsfreiheit und Menschenrechte. Der hektische Alltag in den Hightech-Metropolen wie der Hauptstadt Taipeh ist geprägt von Leistungsdruck, langen Arbeitstagen und steigenden Lebenshaltungskosten. Und doch spielen Spiritualität und Traditionen eine wichtige Rolle.

Die meisten Taiwanerinnen und Taiwaner praktizieren einen Volksglauben, der daoistische und buddhistische Einflüsse vereint. Zentrum des religiösen Lebens sind die zahlreichen bunten Tempel. Christen machen nur vier bis fünf Prozent der Bevölkerung aus.

Das Titelbild zum Weltgebetstag am 3. März 2023 hat die Künstlerin Hui-Wen Hsiao gestaltet. Sie wurde 1993 in Tainan (Taiwan) geboren. Über ihr Land sagt Hui-Wen Hsiao:

„Wir fühlen uns eigenständig und wollen auf unsere eigene Weise leben. Wir haben euch so viel zu geben.“ Die Frauen auf dem Gemälde sitzen an einem Bach, beten still und blicken in die Dunkelheit. Trotz der Ungewissheit des Weges, der vor ihnen liegt, wissen sie, dass die Rettung durch Christus gekommen ist. Die Vögel (Mikadofasan und Schwarzgesichtlöffler) sind endemische Tierarten, die vom Aussterben bedroht sind. Die Schmetterlingsorchideen sind der Stolz Taiwans, das weltweit als das „Königreich der Orchideen“ bekannt ist.

Über Länder- und Konfessionsgrenzen hinweg engagieren sich Frauen seit über 100 Jahren für den Weltgebetstag.

Weltgebetstag der Frauen – Deutsches Komitee e. V.
Mehr Informationen: www.weltgebetstag.de