Wir freuen uns auf Sie!

Symbolbild: Bildausschnitt Gitarrist mit Gitarre

Bratwürste, Weckla und Brezen sind bestellt, Getränke gekauft und der Erntedankaltar festlich geschmückt. Unsere Musikerinnen und Musiker und unsere Sängerinnen und Sänger haben die finalen Proben erfolgreich abgeschlossen und wir freuen uns, Sie zu unserem kleinen musikalischen Gemeindefest am Erntedanksonntag begrüßen zu dürfen.

Der Bastelkreis und unser Schalomladen bieten währenddessen ihre Waren zum Verkauf an.

Beim Gottesdienst haben Sie außerdem die Gelegenheit, unsere neuen Konfirmandinnen und Konfirmanden kennenzuleren. Beginn ist um 10:15 Uhr!

Hier finden Sie übrigens das geplante Programm!

Die aktuellen Coronaregeln erlauben einen Gottesdienstbesuch auch mit größerer Teilnehmerzahl, wenn eine Maske getragen wird. Sie müssen daher keine Bedenken haben, keinen Platz zu bekommen!

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

FeierAbendMahl in der Stephanuskirche

Von Pfarrerin Gabriele Edelmann-Richter am 24.09.2021 anlässlich des Mitarbeiterdankfestes in der Stephanuskirche in Gebersdorf

Liebe Mitarbeitende unserer Stephanuskirche,

nach der Idee eines Psychologieprofessors möchte ich mit Ihnen ein kleines Experiment machen:

– Hochhalten eines weißen Papierblatts mit schwarzen Flecken –

So wie der Professor, so fordere ich Sie auf zu beschreiben, was Sie sehen!

Die Antworten folgen prompt:

Schwarze Punkte … 5 Punkte … gleich groß … versetzt …

Haben Sie es gemerkt? Alle Antworten konzentrieren sich auf die schwarzen Punkte. Detailgenau werden diese Punkte beschrieben.
Keiner hat den weißen Raum um die schwarzen Punkte herum beschrieben.
Das ist ganz typisch für unsere menschliche Wahrnehmung!
Ins Auge/ins Bewusstsein fallen die schwarzen Punkte.
Auf die weißen Flächen müssen wir erst hingewiesen werden.

Unser Bibeltext aus dem Markusevangelium berichtet von einer vergleichbaren Situation:
Die Jünger haben die traumatischen Erlebnisse des Karfreitags hinter sich. Ihr ganzes Denken und erstarrtes Handeln ist noch von diesen Erlebnissen geprägt.
Als dann Maria Magdalena und auch zwei Männer aus ihren Reihen von der Auferstehung Jesu erzählen, können die Jünger das nicht glauben.
Denn … sie haben Jesus am Kreuz hängen sehen, sie haben ihn mit eigenen Händen in das Grab des Joseph von Arimathäa gelegt!

Tot ist tot!

Aus — basta!

Das haben sie mit eigenen Augen gesehen!
Weiße Flecken gab es in ihren Erinnerungen nicht.
Was die Jünger von den Zeugen der Auferstehung nun hören, sind doch nur Hirngespinste und bringen nichts.
Für sie ist ganz klar:
Erst einmal den Tod des besten Freundes betrauern, verkraften und dann mal sehen, ob das eigene Leben noch einen Sinn hat…
Ob nach einem Jahr noch irgendjemand von Jesus spricht … mal sehen …

Na ja, so werden Sie sich jetzt denken, ist doch ganz menschlich diese Reaktion!
Wenn wir ehrlich zu uns sind, geht es uns auch immer wieder so:
Auf die Frage „Wie geht es dir?“ antworten wir entweder: „Danke, geht so“, weil wir keine Lust haben, dem Gegenüber unsere ganze Geschichte zu erzählen,
oder wir holen bei einer vertrauten Person gerne aus und schildern intensiv wie schlecht grad wieder alles läuft, in der Arbeit oder daheim mit dem Ehepartner oder mit den Kindern oder mit den Schwiegereltern oder dass uns schon wieder eine körperliche Einschränkung oder gar längerfristige Krankheit überfallen hat.

Leider werden viel zu selten schöne Erlebnisse erzählt, werden die hellen Momente ins Auge gefasst, ohne die wir eigentlich gar nicht leben könnten.
Nicht, dass ich uns einen Hang zur trüben Stimmung unterstelle,
nein, ich treffe Gott sei Dank auch Mitglieder unserer Gemeinde, die eine positive Stimmung ausstrahlen.

Denn – ohne unsere Leuchtfeuer würde hier nichts laufen!

Gerade Sie, die Sie heute zu unserem FeierAbendMahl gekommen sind, machen in der Gemeinde mit, engagieren sich, obwohl Sie zuhause auch viel zu tun hätten, obwohl ihr Leben grad nicht rosig verläuft.

Was sind die Gründe?

Halten wir uns an die Bibel, so nehmen wir mit unserem Engagement den Auftrag des Auferstandenen ernst:
„Gehet hin in alle Welt und predigt das Evangelium aller Kreatur!“
Soll heißen: Tragt die frohe und helle Botschaft der Auferstehung, des Lebens weiter!
Behaltet diese Erkenntnis nicht für euch im stillen Kämmerlein!
Reißt andere mit!

Damit geht dann einher, dass wir in Gemeinschaft vieles schaffen, was ein Einzelner nicht schaffen kann.
Ich denke grad an unsere Aktion „Kehrd wärd“.
Letzte Woche haben sich 13 gut gelaunte Gemeindemitglieder zu einem Arbeitseinsatz rund um die Kirche eingefunden, die unsere Außenanlagen mit viel Fleiß winterfest gemacht haben.

Bei einer nächsten Aktion dürfen es gerne noch mehr sein.
Denn gemeinsam macht Arbeit richtig Spaß!

Auch für unsere Stephanuskirche gilt: Wir dürfen nicht aufhören, die hellen Momente zu suchen, die unsere Gemeinde liebenswert machen.

Die harten Monate des Lockdowns – der Lähmung – dürfen nicht zum Dauerzustand werden. Deshalb feiern wir auch am 3. Oktober unser Gemeindefest!

Wir brauchen unsere Kirche, unsere Gemeinschaft, um immer wieder innezuhalten, ruhig zu werden im Getriebe des Alltags, um Kraft zu tanken für die Herausforderungen, die täglich auf uns warten.

Ich bin der festen Überzeugung, dass eine positive Einstellung zur christlichen Botschaft auch in unser privates Leben hineinwirkt.
Glückliche Momente und auch Chancen im Leben können sich plötzlich zeigen, wenn wir den Blickwinkel auf unser Lebensblatt verändern, wenn wir die hellen Flächen (siehe Blatt) beschreiben und die dunklen Flecken nicht in den Mittelpunkt stellen.

Dunkles dürfen wir abgeben an den, der unsere Schuld auf sich genommen hat, abgeben an den, der durch den Tod hindurchgegangen ist, abgeben an den, der unser Licht des Lebens sein möchte!   

Amen

Gabriele Edelmann-Richter, Pfarrerin

Einladung zum Erntedankfest

Wir feiern dieses Jahr nach dem Erntedankgottesdienst ein kleines Gemeindefest rund um die Kirche und das Gemeindehaus. Beginn ist am 03. Oktober um 10:15 Uhr mit dem Gottesdienst in der Stephanuskirche.

Plakat Musikalisches Gemeindefest am Erntedanksonntag, 03. Oktober 2021. Beginn 10:15 Uhr Festgottesdienst mit dem Kirchenchor und Vorstellung der Konfirmandinnen und Konfirmanden.
Ab 11:30 Uhr Verkauf von Bratwurstweckla, Brezen, Getränken in der Flasche und Waren des Schalomladens und des Bastelkreises.
Musikalische Auftritte ab 12:00 Uhr bis 14:00 Uhr mit dem Posaunenchor, Rabenchor, Gitarrengruppe und Akkordeongruppe.
Ihre Stephanuskirche wünscht Ihnen ein schönes Gemeindefest!
Bitte beachten Sie die Hygienevorschriften. Im Gemeindehaus besteht Maskenpflicht.

Für Mitarbeitende unserer Gemeinde

Anstelle unserers Mitarbeiterdankfestes, welches wir hoffentlich im kommenden Jahr wieder feiern können, laden wir alle Mitarbeitenden unserer Kirchengemeinde ein, Gemeinschaft zu erleben und zu spüren bei der Feier des Abendmahls. Gerade weil wir auch in diesem Jahr nur wenige Möglichkeiten hatten, uns zu treffen und uns in den Blick zu nehmen, freuen wir uns auf diese besondere Art der Begegnung und des Miteinanders am Tisch des Herrn.

24. September um 19:00 Uhr in der Stephanuskirche

Falls es die aktuelle Corona-Lage zulässt, könnten wir im Anschluss daran noch bei einem kleinen Getränk beieinanderstehen.

Bitte melden Sie sich im Pfarramt telefonisch oder per E-Mail an.

Wir freuen uns auf Ihr Kommen!

Die drei „Gs“ des Neuen Testaments

Von Pfarrerin Gabriele Edelmann-Richter am 15.08.2021 (11. Sonntag nach Trinitatis) in der Stephanuskirche in Gebersdorf

Liebe Gemeinde,

sind Sie geimpft, genesen oder getestet?

Diese drei „Gs“ schweben seit etlichen Wochen über unseren Köpfen. Wir haben sie gerade in der Urlaubszeit, in der doch viele wegfahren wollen, schon verinnerlicht. Die drei „Gs“ geben uns nach Maßgabe der Politiker Zugang zu Orten und Veranstaltungen, die wir ohne einen Nachweis nicht besuchen dürfen.
Aufwändig und manchmal lästig sind sie und doch geben uns die drei „Gs“ die Möglichkeit – zumindest für ein paar Wochen – ein entspanntes Leben zu führen.

In der Bibel stehen drei „Gs“, die uns unser ganzes Leben lang „Entspannung“ versprechen:

Predigttext

Aber Gott, der reich ist an Barmherzigkeit, hat in seiner großen Liebe, mit der er uns geliebt hat, auch uns, die wir tot waren in den Sünden, mit Christus lebendig gemacht
aus Gnade seid ihr gerettet – und er hat uns mit auferweckt und mit eingesetzt im Himmel in Christus Jesus, damit er in den kommenden Zeiten erzeige den überschwänglichen Reichtum seiner Gnade durch seine Güte gegen uns in Christus Jesus. Denn aus Gnade seid ihr gerettet durch Glauben,
und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es, nicht aus Werken, damit sich nicht jemand rühme.
Denn wir sind sein Werk, geschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, dass wir darin wandeln sollen!

Epheserbrief 2,4-10

Liebe Gemeinde,
würden wir bei diesem Text, der voll mit theologischen Begriffen ist, die Methode des Bibelteilens anwenden, welche einen Text auf die Kernaussage hin reduziert, würden Sie genau die drei „Gs“ des Neuen Testaments heraushören:

aus Gnade gerettet,

durch den Glauben an Jesus Christus,

geschaffen zu guten Werken!

Hinter diesen Worten steckt die ganze Erkenntnis des Apostels Paulus,
welche auch Martin Luther sein ganzes Leben lang beschäftigt hat.
In seinen jungen Jahren versuchte Luther auf unterschiedlichste Art und Weise einen gnädigen Gott zu finden. Er pilgerte, er spendete, schließlich ging er ins Kloster und kasteite sich dort, bis ihm sein Ordensvorgesetzter Johann Staupitz das Kreuz Christi ans Herz legte und ihm sagte: Allein aus Gnade –  bist du schon erlöst!

Immer wieder höre ich in Gesprächen, dass sich kirchenferne Menschen fragen, was es denn eigentlich bringe, engagiert in Kirche und Gemeinde mitzuarbeiten, was hätten Ehrenamtliche davon?
Ich antworte darauf gerne, dass das Mitwirken und Tun Zufriedenheit bringt, es gibt dem Leben einen tiefen Sinn.
Bei Älteren höre ich oft die Frage: Bring ich’s denn noch? Kann ich noch lange mithalten?
In der Firma – in der Familie – in der Partnerschaft?
In unserem Epheserbrief steht: „Ihr seid aus Gnade gerettet!“
Nicht die Leistung zählt, auch nicht wie lange ihr mit anderen mithalten könnt, nicht, ob wir den Menschen genügen – auch nicht, ob wir mit uns selbst zufrieden sind!
Jeder Atemzug, den wir machen, ist eine Gabe Gottes, jeder Tag, den wir erleben dürfen, ist ein Geschenk Gottes.
Für Gott sind wir wertvoll, jede und jeder von uns, wir sind ihm kostbar, ohne jegliche Bedingung!

In unserem Epheserbrief heißt es dann weiter: „Gott hat uns mit Christus lebendig gemacht, auferweckt und im Himmel miteingesetzt.“
Das klingt doch super!
Ein Theologe hat das auf folgenden Nenner gebracht: „Wer sich im Himmel auskennt, der kommt auch auf der Erde zurecht!“
So einfach ist das!
Wo aber erlebe ich das – auferweckt zu sein, mit Christus gar einen Platz im Himmel zu haben?
Meine Antwort darauf:
Natürlich im sonntäglichen Gottesdienst!
In jedem Sonntagsgottesdienst feiern wir die Auferstehung Jesu.
Und dabei sind wir eingebettet in unsere Gemeinde, in die Gemeinschaft der Gläubigen, die Generationen von Menschen umfasst, in einem Sinne auch vereint mit allen Christen auf der Erde, die Gott loben, aber auch klagen und immer wieder getröstet und gestärkt werden.
Das kann durch die Vielfalt der biblischen Hoffnungsgeschichten geschehen oder durch die Feier des Heiligen Abendmahls, welches uns ganz intensiv mit hinein nimmt in den Glauben an den Auferstandenen.

Einen Platz im Himmel haben, das wird auch jedem Täufling zugesprochen:
Freut euch, dass eure Namen im Himmel geschrieben sind!
Gestern wurde hier in unserer Stephanuskirche wieder ein Kind getauft. Sowohl für mich als Pfarrerin als auch für die Familien ist das immer ein ganz besonderes Ereignis.
Aus der Taufe heraus kommt der neue Mensch, der alte Adam wird durch das Taufwasser ersäuft. So hat es Martin Luther beschrieben: der neue Mensch tritt lebendig hervor und ist vereint mit Christus!
Dieser Zuspruch und die Verheißung von Gottes Segen für den Lebensweg, das sind Worte mit unbeschreiblicher Kraft!

Liebe Gemeinde,

jetzt fehlt noch das dritte „G“ in unserem Epheserbrief:

 „Geschaffen zu guten Werken“

Damit wird noch einmal klar gemacht, dass wir aus menschlicher Anstrengung und Kraft heraus Gottes Güte und Liebe nicht verdienen können. Weder meine Leistungen noch meine Versäumnisse machen mich vor Gott zu dem, was ich bin, sondern allein aus Gnade, d.h., es ist allein Gottes Geschenk, das uns ihm genehm macht.

„To do-Listen“ kann ich da getrost beiseite legen, Optimierungsplanungen kann ich verwerfen, ich muss weder mich noch andere kontrollieren.

Allein an den Schöpfergott glauben und seinem Sohn vertrauen!

Klingt schon wieder einfach und ist doch manchmal so schwer!
Irgendwie möchten wir uns doch für eine Sache einsetzen,  zumindest Danke sagen für ein Geschenk.
Die Antwort der Bibel lautet: Aus Dankbarkeit kannst Du gute Werke tun! Wenn du Gottes Gnade verspürst, dann bist du frei, dann bist du stark, dann schaffst du es, auch für andere Menschen etwas zu tun.
An dieser Stelle könnten sicher viele von Ihnen Geschichten erzählen, die davon handeln, dass Sie frei aus allen Stücken anderen zur Seite standen, ohne etwas von Gott oder von den Menschen erwartet zu haben.

Ich möchte meinerseits eine kleine Geschichte erzählen:

Vor einigen Wochen hatte ich einen Einsatz in der Notfallseelsorge. Es war Sonntag. Ich hatte hintereinander zwei Gottesdienste und noch zwei Taufen am Vormittag zu halten. Gegen 13.00 Uhr kam ich nach Hause, aß mit meiner Familie zu Mittag und freute mich auf einen entspannten Nachmittag.
Aber kaum hatte ich den letzten Bissen zu mir genommen, erhielt ich den Anruf.
Ich wurde zu einer hochbetagten Dame gerufen, die gerade ihren Sohn verloren hatte. Völlig hilflos, wusste sie nicht, was sie nun machen sollte.
Es handelte sich um einen dramatischen Rettungseinsatz mit Feuerwehr und Polizei. Die schockierte Dame saß verzweifelt in ihrer Wohnung.
Ich wurde gebeten bei ihr zu bleiben bis … ja, wie lange eigentlich …?
Schließlich blieb ich bei ihr bis in die Nacht hinein, bis ich nach zermürbenden Telefonaten zu später Stunde endlich einen Heimplatz für die alte Dame aufgetrieben hatte.
Von einem entspannten Sonntag war da nicht mehr die Rede.
Das Schicksal der alten Dame aber machte mich so betroffen, dass es für mich ganz klar war, bei ihr zu bleiben. Ob mich nun der Himmel zu dieser betagten Dame geschickt hat, so wie sie es immer wieder betonte, das weiß ich nicht.
Aber es gibt ja Dinge zwischen Himmel und Erde, die können wir nicht begreifen, nur glauben!

An diesem Tag kamen mir die Worte der evangelischen Theologin Dorothee Sölle in den Sinn:
„Christus hat keine Hände, nur unsere Hände, um seine Arbeit heute zu tun.
Er hat keine Füße, nur unsere Füße, um Menschen auf seinen Weg zu führen.
Christus hat keine Lippen, um Menschen von ihm zu erzählen.
Er hat keine Hilfe, nur unsere Hilfe, um Menschen an seine Seite zu bringen.“

Liebe Gemeinde,
wir sind durch Christus erlöst – befreit – auferweckt und können das Gute tun,
nicht, damit wir einen Platz im Himmel bekommen,
sondern weil wir schon einen Platz im Himmel haben!

Amen.

Gabriele Edelmann-Richter, Pfarrerin

Ein festes Fundament

Von Pfarrerin Gabriele Edelmann-Richter am 01.08.2021 (9. Sonntag nach Trinitatis) in der Stephanuskirche in Gebersdorf

Symbolbild Fundament

Liebe Gemeinde,

sprachlos haben sie uns gemacht, die Bilder, die wir in den vergangenen Wochen in der Tagesschau und im Heute Journal gesehen haben. Reihum, innerhalb weniger Tage haben in unserem Land Unwetter viele Regionen hart getroffen. In unserer Nähe war die Gegend um Neustadt und Bad Windsheim schwer getroffen, aber kein Vergleich zu der existentiellen Katastrophe, die die Menschen in NRW und in Rheinland-Pfalz erleben mussten.
Nicht nur, dass das Wasser in den Kellern und in den Wohnungen stand, nein, dort wurden ganze Häuser von den Fluten mitgerissen. Häuser, die eigentlich schon viele Hochwasser hinter sich hatten – sie wurden einfach weggespült.
Alles Hab und Gut weg und das von einem Tag auf den andern.

Gerade zu dieser Zeit kommt da der Predigttext für den heutigen Sonntag. Beim Lesen habe ich erstmal tief Luft holen müssen.

Ich lese aus der Bergpredigt Jesu

Darum, wer diese meine Rede hört und tut sie, der gleicht einem klugen Mann, der sein Haus auf Fels baute. Als nun ein Platzregen fiel und die Wasser kamen und die Winde wehten und stießen an das Haus, fiel es doch nicht ein; denn es war auf Fels gegründet.
Und wer diese meine Rede hört und tut sie nicht, der gleicht einem törichten Mann, der sein Haus auf Sand baute. Als nun ein Platzregen fiel und die Wasser kamen und die Winde wehten und stießen an das Haus, da fiel es ein und sein Fall war groß.“

Matthäus 7,24-27

Wenn wir diese Worte hören und sie mit unseren Bildern im Kopf verbinden, kann leicht der Eindruck entstehen, dass die Menschen, deren Häuser in den letzten Wochen mitgerissen wurden, sich besser schon vorher um ihre Fundamente hätten kümmern müssen oder Dämme und Böschungen doch schon längst besser hätten geplant und ausgebaut werden müssen.
Im Nachhinein sind wir immer schlauer. Schuldige werden gesucht angesichts einer solchen Katastrophe.

Die Bergpredigt will uns aber etwas anderes sagen

Die Fundamente Fels und Sand stehen für die Fundamente, auf denen unser Leben gegründet ist.
Unser Leben aufzubauen und über mehrere Jahrzehnte zu erhalten – das ist ein Langzeitprojekt.
Schon von Beginn an gibt es unglaublich viele Unwägbarkeiten, dass gar mancher am liebsten aufgeben möchte. Und hat man es endlich geschafft und meint, sein Leben endlich im Griff zu haben, steht man in steter Verantwortung.
Leichtfertigkeit hat verheerende Folgen und kann uns aus der Bahn werfen.

Auch in unserem Leben müssen wir auf etwas Festem bauen können.
Wir alle möchten sicher sein, dass Geschaffenes hält und nicht gleich beim ersten Unwetter wegbricht. Unser Leben gründet auf diesem Urvertrauen, das sich schon in unserer Kindheit herausgebildet hat.
Wir vertrauen darauf, dass die Menschen, die uns liebevoll begegnen, auch am nächsten Tag noch da sind.
Wir vertrauen darauf, dass wir jeden Abend ein Dach über dem Kopf haben und ein Kissen, auf das wir unseren Kopf legen können. Das sind Grundbedürfnisse ersten Ranges.

Je länger wir darüber nachdenken, desto mehr merken wir aber, dass doch alles ziemlich unsicher ist.
Beispiele aus unserem Bekanntenkreis kennen wir genug: Ehepaare, die sich auf einen gemeinsamen Ruhestand freuen, endlich Zeit für die Enkel oder fürs Reisen haben, werden aus der Bahn geworfen, wenn einer der Ehepartner eine schlimme Diagnose erhält und plötzlich stirbt. Oder wenn der Betrieb unverhofft Stellen streicht und man auf der Entlassungsliste steht. Da hilft oft auch keine Abfindung, wenn man über 50 Jahre alt ist. Da rutscht weg, was doch das Leben tragen sollte.

Jesus vergleicht in seiner Bergpredigt unser Leben mit einem Hausbau. Er betont, dass es auf das Fundament ankommt.

Vom Lebensfundament

Wie nun muss es seiner Meinung nach beschaffen sein – unser Lebensfundament?
Jesus spricht: „Wer diese meine Worte hört und danach handelt, der hat auf Fels gebaut.“
Welche Worte meint er?
Die Beispielgeschichte vom Hausbau steht ganz am Ende der Bergpredigt. Dieser Geschichte gehen ganz entscheidende Worte voraus: Vom Salz der Erde, vom Licht der Welt, vom Vergelten, vom Schwören, von der Feindesliebe und nicht zu vergessen das Vaterunser Gebet.
Und dann am Schluss seiner Bergpredigt die Aufforderung: Ihr habt gehört, was ich euch gesagt habe – jetzt lebt danach!
Wer dem Hören keine Taten folgen lässt, der hat auf Sand gebaut.
Glauben und Handeln gehören zusammen.
Das darf und kann man nicht trennen.
Sowohl unser Handeln als auch unser Unterlassen wird immer Folgen haben – gute und schlechte.

Matthäus betont das in seinem Evangelium oft genug.
Zugespitzt schreibt er sogar: „Jeder Baum, der nicht gute Früchte bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen.“
Wahrlich harte Worte.
Da müssen wir Hörer erst einmal schlucken!
Befreiende Worte des Evangeliums klingen doch eigentlich anders.
Muss ich also allen Forderungen Jesu nachkommen, um ein festes Fundament für mein Leben zu schaffen, um dann ins Reich Gottes zu kommen?

Ich denke, dass Jesus hier seinen Zuhörern keinesfalls drohen will.
Es geht ihm um ein gelingendes Leben im Hier und Jetzt, das auf andere ausstrahlt.
„Lasst euer Licht vor den Leuten leuchten!
Bezeugt das, was ihr glaubt und erhofft – durch euer Handeln und Tun!“

Und wenn wir an unsere Grenzen kommen, unsere Kräfte nachlassen und Verzweiflung sich breit macht …
Auch an diese Situation hat Jesus in der Bergpredigt gedacht:
Zwischen all dem Fordernden und Herausfordernden hat das Vaterunser in seiner Predigt einen wichtigen Platz:

Dieses Gebet tröstet uns!

Jeden Tag auf’s Neue dürfen wir Gott um Vergebung bitten, neu anfangen.
Jeden Tag bietet sich uns die Gelegenheit, aus Vergangenem zu lernen und Eingestürztes neu aufzubauen. Jesu Versprechen gilt!

Die Kraft, unser Fundament zu sichern, wird uns geschenkt, wenn wir Gott darum bitten.

Amen.

Gabriele Edelmann-Richter, Pfarrerin

Bayerischer KINDER-Kirchentag

Logo Bayerischer Kinderkirchentag 2021 mit Motto "Ein Fest mit Gott"

Der bayerische Kinderkirchentag 2021 „Ein Fest mit Gott“ am Hesselberg kann dieses Jahr leider nur Online stattfinden.

Hierzu laden wir alle Kleinen und Großen herzlich ein.

Der Gottesdienst kann am Pfingstmontag um 10.00 Uhr unter www.bayerischer-kirchentag.de/kinderkirchentag oder unter Youtube: Michael Babel mitgefeiert werden und ist danach immer abrufbar.

Um 11.00 Uhr spielt das Wassertrüdinger Figurentheater das Stück „Fridolin und die Zauberblume“, ebenfalls unter den angegebenen Internetadressen.

Neugierig?

Hier gibt es schon einen kleinen Vorgeschmack

Kirchentag am Hesselberg

Mit großem Bedauern müssen die Verantwortlichen des Bayerischen Evangelischen Kirchentages mitteilen:
Auch in diesem Jahr kann am Pfingstmontag auf dem Hesselberg kein Bayerischer Kirchentag stattfinden. Außerdem muss die geplante Übertragung eines Gottesdienstes im Bayerischen Fernsehen und im Bayrischen Rundfunk aufgrund der Erkrankung von wichtigen Mitarbeitenden abgesagt werden.

Das Vorbereitungsteam hat sich entschieden einen Gottesdienst im Livestream vom Hesselberg aus zu senden. Dabei soll die bayernweite Verbundenheit dieses zentralen evangelischen Ereignisses verdeutlicht werden.

Der Bayerische Kirchentag produziert seinen Youtube-Gottesdienst vor – halb digital, halb real

Die Orgelmusik kommt von St. Stephan in Bamberg von Frau Kirchenmusikdirektorin Ingrid Kasper. Ein Bläserensemble aus Mitgliedern des Bayerischen Landesjugendposaunenchores hören wir aus St. Sebald in Nürnberg unter der Leitung von Kirchenmusikdirektorin Kerstin Dikhoff. Songpoet Andi Weiß schickt aus seinem Münchner Studio neue Lieder. So auch der Landesbischof, er steuert seinen Gruß aus dem Englischen Garten in München bei. Fürbitten und Lesung stammen aus St. Johannis in Aufkirchen.

Auf dem Hesselberg selbst, der Kirchentagswiese und in der Kapelle nehmen Mitwirkende des Kirchentages eine Woche zuvor einen realen Gottesdienst auf. Die liturgischen Teile übernehmen Pfarrerin Henriette Gößner und Dekan Hermann Rummel. Die Predigt hält Pfarrer Steve Kennedy Henkel.

Zum Kanal der sozialen Medien

Zu sehen sein wird der Gottesdienst pünktlich zum Pfingstmontag, 24. Mai, 10 Uhr auf youtube@bayernevangelisch. Er wird dort längere Zeit aufrufbar sein, als ein Ruf vom Berg mit Antwort aus Bayern. Herzlich eingeladen sind alle, die gerne Pfingsten feiern, den Geburtstag der Kirche und das 70-jährige Jubiläum des Hesselberger Bildungszentrums mit seinem Bayerischen Kirchentag, sowie alle alten und neuen Hesselberg-Pilger aus Bayern und Ostwürttemberg.

Kinder

Kinder feiern parallel den Kinderkirchentag „Ein Fest mit Gott“, ebenfalls auf youtube@bayernevangelisch. Mit dabei sind Pfarrerin Anna Schuh, Pfarrer Michael Babel, die Kinderkirchentagsband und das Wassertrüdinger Figurentheater mit dem Stück „Fridolin und die Zauberblume“.

Diakon Matthias Hellmuth, Geschäftsführer Kirchentag


Einführungsgottesdienst für Pfarrerin Dr. Böttcher

Am Sonntag, den 02.05.2021, findet in der Thomaskirche der Einführungsgottesdienst für Pfarrerin Dr. Böttcher statt, die ab 01.05.2021 die halbe Pfarramtsstelle in der Thomaskirche übernimmt.

Es wird darum gebeten, sich für den Gottesdienst anzumelden, da aufgrund der aktuellen Situation die Anzahl der Gottesdienstbesucher begrenzt ist.

Die Anmeldung erfolgt bis spätestens 29.04.2021 über

  • E-Mail (pfarramt.thomaskirche.n@elkb.de)
  • Schriftlich (Briefkasten)
    (Winterstraße 20a, 90431 Nürnberg)
  • Telefonisch (direktes Gespräch oder auf den Anrufbeantworter)
    (Tel.Nr. 0911 / 61 35 62)

Wir bitten um Verständnis, dass wir für diesen Tag eine Anmeldung benötigen, da aufgrund des besonderen Anlasses ein großes Interesse der Gemeindeglieder zu erwarten ist. 

Wir danken für Ihr Verständnis und freuen uns auf Sie!

Ihr Pfarramt der Thomaskirche