Wir tragen Verantwortung

Symbolbild mit Monatsspruch: Öffne deinen Mund für den Stummen, für das Recht aller Schwachen! (Sprüche 31,8)


Es ist Großes, was die Mutter da von ihrem Sohn, König Lemuel, fordert. Bier und Wein sowie den Verkehr mit Frauen hat sie ihm schon verboten – und jetzt auch noch das: Lemuel soll sich um all die Schwachen kümmern, die in Elend und Armut leben. All jenen, die sich nicht selbst helfen können, soll er ihr Recht verschaffen. Lemuel befindet sich in einer machtvollen Position, damit trägt er eine große Verantwortung.

In der heutigen Zeit sind Könige zur Seltenheit geworden. Nicht auf einer Person liegt nunmehr die Verantwortung, sondern auf jedem Einzelnen. Demokratie bedeutet allerdings nicht, dass wir in Deutschland 82 Millionen Königinnen und Könige haben. Demokratie ist mehr, als einmal in vier Jahren seine Stimme abzugeben. Demokratie bedeutet auch, seine Stimme zu erheben: gegen Ungerechtigkeit, Diskriminierung und Ungleichheit.

Auch als Christinnen und Christen tragen wir Verantwortung. Gegenüber Menschen, die hungern. Gegenüber Menschen, die in Kriegen sterben. Gegenüber Menschen, die auf der Flucht sind, in Flüchtlingslagern ausharren oder im Mittelmeer ertrinken. Denn das Gebot der Nächstenliebe endet nicht an den Grenzen von Ländern, Religionen oder Kulturen. Es gilt universal. Am Ende müssen wir Rechenschaft abgeben für unsere Taten und für das, was wir unterlassen haben. In dieser Verantwortung stehen wir gegenüber uns selbst wie auch gegenüber unseren Mitmenschen. Und am Ende auch gegenüber Gott.

Detlef Schneider

In Jesus blicken wir zu Gott

Symbolbild mit Monatsspruch: Christus ist Bild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene der ganzen Schöpfung. (Kolosser 1,15)

Ein Gott, der unsichtbar ist. Das ist keine besonders befriedigende Vorstellung. Unsichtbar – ein wenig klingt das, als sei Gott gar nicht da. „Du sollst dir kein Bildnis machen“, heißt es in den Zehn Geboten. Das erschwert die Sache zusätzlich. Wollen wir nicht wenigstens ein bisschen wissen, wie er aussieht?

Im Alten Testament findet sich das Motiv der „Unansichtigkeit“ Gottes. Wer ihn ansieht, kann dies nicht überleben. So wie die Frau von Lot im Buch Genesis. Als sie sich umdrehte und zu Gott blickte, erstarrte sie zur Salzsäule.

Auch Paulus weiß um dieses Problem. In seinem Brief an die Kolosser schreibt er: „Christus ist Bild des unsichtbaren Gottes.“ Damit drückt er aus: In seinem Sohn Jesus Christus hat sich Gott den Menschen zu erkennen gegeben. Er ist selbst Mensch geworden. Blicken wir zu Jesus, so blicken wir zu Gott. In den Reden von Jesus und seinen Taten können wir Gott erkennen.

Doch nicht nur Jesus ist das Bild Gottes, auch die Menschen hat Gott zu seinem Ebenbild erschaffen (Genesis 1,27). In der Nachfolge Jesu können wir auf Gottes Reich hinarbeiten. Wir können in Gottes Namen für Frieden und Gerechtigkeit eintreten – um die Welt zu einem besseren Ort zu machen.

Wir können dafür sorgen, Gott durch unser Handeln, unser Verhalten und unser Miteinander in der Welt sichtbar zu machen – und damit für die Welt und für unsere Mitmenschen ein Segen zu sein.

Detlef Schneider