Der EKD-Ratsvorsitzende ermuntert und bestärkt mit seinen Videobotschaften die Menschen.
„So werden die Letzten die Ersten und die Ersten die Letzten sein.“ An dieses Wort aus Jesu Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg in Matthäus 20 muss sich in den letzten Wochen öfter denken, seit über den Impfpass diskutiert wird, und ob Geimpfte und Genesene wieder Restaurants oder Theaterbesuche oder Reisen unternehmen dürfen sollen, während andere noch warten müssen. Das wird, so ist die Sorge, den sozialen Zusammenhalt schädigen, weil es denjenigen, die in der Impfpriorität erst später dran sind, dann noch schwerer fallen wird, selbst warten zu müssen. Und es ist ja auch nachvollziehbar. Trotzdem leuchtet es mir nicht ein, wenn von den Geimpften und den Genesenen wirklich keine Gefahr mehr ausgeht, warum sollten sie dann nicht wieder die Freiheiten ausüben können, die ja nur aus Gesundheitsschutz-Gründen eingeschränkt worden sind? Können wir denen – das ist die Frage für mich dahinter – die kein Risiko mehr bedeuten, das nicht gönnen, dass sie sich wieder freier bewegen können und uns darauf freuen, dass wir es bald auch wieder können. Vielleicht dank Schnelltests schon vor der Impfung und uns dazu daran freuen, dass der Wirt von der Kneipe gegenüber wenigstens wieder einige Gäste haben kann, statt bankrott zu gehen. Anderen etwas gönnen können: Das ist vielleicht eine unserer größten Aufgaben in diesen verrückten Zeiten.
„So werden die Letzten die Ersten und die Ersten die Letzten sein.“
Matthäus 20:16
Von den Glücksforscher kann man lernen: Wer zuletzt dran ist und den anderen einfach gönnt, dass sie vor ihm dran sind, wird am Ende der Glücklichere sein. Geht gesegnet und behütet in diesen Tag.
Prof. Dr. Heinrich Bedford-Strohm,
Vorsitzender des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD)