Einladung zum Gemeindefest

Wir feiern unser Gemeindefest am Sonntag, 16. Juni 2024 ab 10:15 Uhr in und um die Stephanuskirche

Werbemotiv Gemeindefest mit gezeichneter Kirche

Programmablauf

10:15 Uhr Familiengottesdienst

Musical mit dem Rabenchor

11:30 Uhr Begrüßung

Wir bieten Ihnen an: Bratwürste, Steaks, Schäufele mit Kloß, Salate und Vegetarisches, Getränke

Eröffnung des Losverkaufs für die Tombola

Mittags: Musik vom Posaunenchor

„AlGeBrass“ aus St. Markus, Altenberg und Gebersdorf

12:30 Uhr Beginn Familienprogramm

Start an der Hüpfburg und Kinderschminken
12:30 – 14:00 Uhr Bastelstation mit dem Kindergarten

13:00 Uhr Wahlvorschlag für die Kirchenvorstandswahl

Vorstellung der Kandidierenden, siehe 3. Kanzelabkündigung zur Kirchenvorstandswahl

13:30 Uhr Beginn Kaffee- und Kuchenverkauf

Außerdem gibt einen Verkauf von fair gehandelten Waren durch die Schalomgruppe

14:00 Uhr Beginn Waffelverkauf

Der Elternbeirat unseres Kindergartens verkauft frische Waffeln.

Am Nachmittag: Für Unterhaltung ist gesorgt

Musik von der Gitarrengruppe „Slowhander“ und der Akkordeongruppe

17:00 Uhr Ausklang der Veranstaltung

Kirchenvorstandswahl im Oktober

Vielleicht haben Sie sich schon Gedanken dazu gemacht, für unseren neuen Kirchenvorstand zu kandidieren. Erste Vorschläge aus der Gemeinde hat unser Vertrauensausschuss bereits bis Anfang Mai gesammelt.

Falls Sie sich eine Kandidatur vorstellen können oder eine Kandidatin oder einen Kandidaten gerne vorschlagen möchten, tun Sie das bitte spätestens bis zum 27.Mai persönlich im Pfarramt (oder per Mail ans Pfarramt).

Aufgaben unseres kirchlichen Leitungsgremiums

Der Kirchenvorstand

  • verantwortet die Gestaltung des geistlichen Lebens und setzt Schwerpunkte bei Gemeindeaktivitäten.
  • ist beratend tätig und wirkt mit bei der Ausrichtung der Kinder-, Konfirmanden-, Jugend-, Familien-, und Seniorenarbeit.
  • ist verantwortlich für die Verwaltung der Finanzen und der Immobilien: Kirche, Gemeindehaus, Kindergarten.
  • wirkt bei der Besetzung der Pfarrstelle und anderen Arbeitsplätzen in der Gemeinde mit.
  • vertritt die Kirchengemeinde in der Öffentlichkeit.

Neben markanten Kompetenzen, guten Ideen und der Bereitschaft diese umzusetzen, sollten Sie Freude am Umgang mit Menschen haben.
Außerdem sollte ein KV-Mitglied auch Zeit für ca. 6-8 Sitzungen pro Jahr mitbringen.
Das Mindestalter für eine Kandidatur beträgt 18 Jahre.
Die Amtszeit ist angesetzt auf sechs Jahre, ein vorzeitiges Ausscheiden ist möglich.
Bei Rückfragen können Sie gerne mich oder unsere bisherigen KV-Mitglieder ansprechen.

Pfarrerin Gabriele Edelmann-Richter

Geh aus, mein Herz, und suche Freud

500 Jahre Gesangbuch Das Top-2-Lied im Gesangbuch stammt von Paul Gerhardt

Vor 500 Jahren erschienen in Deutschland die ersten Gesangbücher.
Dies Jubiläum wird 2024 von der Evangelischen Kirche in Deutschland
(EKD) gefeiert. Gleichzeitig ist bis 2030 ein neues evangelisches
Gesangbuch in Planung. Deshalb hat die EKD nach den fünf Liedern
gefragt, die auf jeden Fall im neuen Gesangbuch dabei sein sollen
.


Geh aus, mein Herz, und suche Freud in dieser lieben
Sommerzeit an deines Gottes Gaben; schau an
der schönen Gärten Zier und siehe, wie sie mir und dir
sich ausgeschmücket haben.

EG 503,1

Frühling und Sommer laden dazu ein, dass wir uns an der schönen Schöpfung erfreuen. Der Dichter Paul Gerhardt (1607–1676) führt ein Selbstgespräch: „Geh aus, mein Herz, und suche Freud.“ Und über dieses Selbstgespräch nimmt er auch uns mit hinein in seine Freude. Der Bogen spannt sich von „Narzissus und die Tulipan“ über „die hochbegabte Nachtigall“ bis hin zu der „unverdrossnen Bienenschar“. Unsere Gedanken und Gefühle gehen auf die Reise von „der schönen Gärten Zier“ in die große und weite Schöpfung.

Zusammen mit der volksliedhaften Melodie von August Harder (vor 1813) haben vor allem die ersten drei der insgesamt 15 Strophen Eingang in viele Liederhefte gefunden. Auch außerhalb der Kirche werden bis heute auf unzähligen Fahrten durch die sommerliche Natur diese lebensvollen Zeilen gerne gesungen. Das Herz wird mir leichter. Hier in der Schöpfung kann ich so viel von dem lebendigen Atem Gottes sehen und spüren; von Gott, der nach der Sintflut gesagt hat:

Solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte,
Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht.

1. Mose 8,22

Reinhard Ellsel

Platz für Hoffnung

Symbolbild: Bibel

„Kann ich trotz der ganzen Katastrophen glauben?“ Die Antwort auf unsere Frage finden wir am Frankfurter Flughafen. Es gibt dort eine Art Haftanstalt, wohin unter anderem Menschen gebracht werden, die hier ohne gültige Papiere landen. In einem Schnellverfahren wird entschieden, ob der Asylantrag Chancen hat und der Mensch nach Deutschland einreisen darf. In vielen Fällen ist die Antwort: nein. So ging es auch Frau Dube, die eigentlich anders heißt. Ihre Geschichte ist wahr, aber anonymisiert.

Ein paar Tage nach der Entscheidung sah ein Mitarbeiter Frau Dube. Sie lächelte. In so einer Situation lächeln zu können, das sei bewundernswert. Sie habe wirklich Kraft. Sie sagte in Anlehnung an ein Jesuswort: „Gott kümmert sich um uns. Wenn er sich um die Vögel am Himmel und die Blumen auf der Erde kümmern kann, warum dann nicht auch um uns.“ Frau Dube konnte trotz der Katastrophen in ihrem Leben glauben. Glauben entsteht nicht, weil es einem Menschen so gut geht oder weil die Welt so paradiesisch wäre. Im Gegenteil wirkt Glauben oft dann besonders stark, wenn alles schlecht und bedrohlich ist. Glauben ist trotzig.

Auch die Jüngerinnen und Jünger Jesu waren trotzig. Jesu Tod am Kreuz hat sie nicht endgültig abgeschreckt. Sie haben trotzdem geglaubt. Gut, er ist ihnen als Auferstandener erschienen. Aber wie lesen wir diese Geschichten heute? Wir Menschen haben die Fähigkeit, trotz aller Katastrophen zu glauben. Die Jünger und Jüngerinnen waren erst einmal in sich zusammengebrochen, doch sie gaben nicht auf und ließen den Tod nicht das Ende sein. Jesus war tot und ist es bis heute. Die Christen nennen ihn den Auferstandenen, trotzdem.

Warum manche glauben und andere nicht, ist ein Geheimnis. Traditionell finden Menschen durch Verkündigung (Predigt) und Sakramente (Taufe und Abendmahl) zum Glauben. Aber auch ohne die Kirche können wir Menschen daran arbeiten, dass andere glauben. Es ist wie bei der Erziehung von Kindern: Vorleben führt zu Nachahmung, Geborgenheit führt zu Zutrauen in die Welt.

Dass wir Menschen so etwas wie Glauben empfinden können, ist ein evolutionärer Vorteil. Wie sonst sollten wir uns motivieren, immer wieder aufzustehen? Katastrophen sind allgegenwärtig. Auch ein glückliches Leben endet in der Katastrophe des Todes, führt dazu, dass wir irgendwann nicht mehr aufstehen können. Es ist nicht nur möglich, trotz Katastrophen zu glauben, sondern auch nötig. Ansonsten lassen wir der Katastrophe das letzte Wort.

Konstantin Sacher
Aus: „chrismon“, das Monatsmagazin der evangelischen Kirche. www.chrismon.de

Wie Glaube und Vernunft zusammenspielen

Zum 750. Todestag des Philosophen Thomas von Aquin

„Ich kann nicht mehr; angesichts dessen, was ich geschaut habe, erscheint mir alles, was ich geschrieben habe, wie Spreu.“ Das sagte der bedeutendste Theologe und Philosoph des Mittelalters: Thomas von Aquin. Drei Monate vor seinem Tod muss er eine unmittelbare Gotteserfahrung gemacht haben. Noch bevor er sein großes Lebenswerk, die „Summe der Theologie“ vollendet, legt er seine Schreibfeder nieder und schweigt. Er starb vor 750 Jahren am 7. März 1274.

Der um die Jahreswende 1224/25 auf dem Schloss Roccasecca bei Aquino geborene
Dominikanermönch und Gelehrte hat so viele Schriften und Bücher hinterlassen, dass man vermutet, er müsse drei bis vier Schreibern gleichzeitig diktiert haben. Immer ging es ihm um das Zusammenspiel von Glauben und Vernunft. Die um 1200 im christlichen Abendland neu entdeckte Philosophie des Aristoteles (384 – 322 v. Chr.) hatte die Gelehrten des Mittelalters vor die Alternative gestellt, entweder einer rein naturwissenschaftlichen Wahrheit zu folgen oder einer, die nur auf dem Glauben beruht. Weil Thomas sich auf beide Weltsichten einlassen konnte, gelang ihm der bedeutendste Entwurf einer christlichen Philosophie. Das Gerüst besteht darin, dass Thomas beide Weltsichten gedanklich durchdringt, ohne dass die Bereiche auseinanderfallen. Der Glaube hat es mit übernatürlichen Wahrheiten zu tun. Im Bereich der reinen Wissenschaft hat dieser zunächst nichts zu suchen. Hier richtet sich Vernunft auf die Weltwirklichkeit, die sinnlich erfahren werden kann. Das Kriterium für ihre Wahrheit ist die rationale Nachvollziehbarkeit.
Dagegen kann der Mensch von sich aus ohne die göttliche Offenbarung weder die Trinität noch die Erbsünde noch die Menschwerdung Gottes in Jesus Christus erkennen. Auch dass die Welt eine Schöpfung Gottes ist, lässt sich rein wissenschaftlich nicht beweisen.

Sind Vernunft und Glauben also doch zwei voneinander getrennte Welten? Nein! Denn ihr Zusammenhang ist dadurch gegeben, dass Vernunft und Glaube von Gott stammen, aus Gottes Weisheit ist der Glaube also nicht widervernünftig, sondern erweist sich im Nachdenken der göttlichen Wahrheiten als vernünftig. Und auch die Vernunft kann, wenn sie in ihren Grenzen bleibt, nichts lehren, was dem Glauben widerspricht. Thomas fasst das Zusammenspiel von Glaube und Vernunft so zusammen: „Die Gnade hebt die Natur nicht auf, sondern vollendet sie.“ Diese Vollendung ist Thomas gegen Ende seines Lebens in überwältigender Weise widerfahren.

Reinhard Ellsel

Wie kann Glaube trösten?

Symbolbild: Bibel

Wenn man Schlimmes erlebt hat, dauert es, bis man wieder auf die Füße kommt. Was man da nicht braucht, sind fromme Sprüche und falsche Versprechen. Not lehrt nicht automatisch beten, sondern oft fluchen oder verstummen. Wenn es schier unerträglich geworden ist, wird nicht selten nach einem Tröster gerufen, der mit einem mächtigen Wort die Angst vertreibt und Hoffnung schenkt. Doch aus guten Gründen hat sich die christliche Seelsorge vor Jahrzehnten von solch einem autoritären Verständnis verabschiedet.

Den Theologen ist klar geworden: Trösten ist weniger eine Sache des Zusprechens als des Zuhörens, des Dabeiseins und Dabeibleibens. Trost zu finden kann bedeuten, dass man das Unvermeidliche annimmt. In der Not geraten viele Menschen ins Straucheln und verlieren ihre Kraft und Initiative. Trösten kann man jemanden in solch einer Lage nur, wenn man sich ihm ohne Vorbehalte zuwendet, seine Not wahrnimmt, sie ernst nimmt, sie auch klar und realistisch anschaut. Trost zu finden muss nicht heißen, sofort wieder festen Halt zu spüren. Es kann auch bedeuten, dass man das Unvermeidliche annimmt und sich ihm ergibt.

„Ergebung“ ist ein wichtiges Wort in der christlichen Tradition. Wenn ich mich „ergebe“, bin ich in meiner Not angekommen, erkenne ich meine Lage, halte ich mich nicht für stärker, als ich bin, werde ich bereit, nach einem neuen Weg zu suchen. Doch diesen zu finden, dauert seine Zeit. Deshalb gehört neben der Ergebung auch die Geduld zu einem echten Trost. Man muss warten und ausharren, manchmal sehr lange. Das macht das Trösten in einer Zeit, die auf Schnelligkeit und Effizienz ausgerichtet ist, so schwer. Wer getröstet ist, hat sich selbst wiedergefunden. Dafür muss man nicht gläubig sein. Aber die Sprache der Bibel und die christliche Bilderwelt stellen Worte bereit, die die eigene Angst und die eigenen Schmerzen fassbar machen, sie mitteilbar machen.

Und wer Worte für die eigene Not hat, kann sie mit anderen teilen. Biblische Metaphern sind poetisch und damit offen. Es sind kollektive Bilder, ein geteilter Schatz an Erfahrungen und Erzählungen. Ihre Kraft entfalten sie am ehesten, wenn man sie miteinander teilt, im Gespräch mit der Pfarrerin oder dem Pfarrer, im Gottesdienst, manchmal auch im privaten Gespräch. Und es kann sich etwas entwickeln, an dessen Ende keiner recht zu sagen weiß, wer hier wem geholfen hat. Das nennt man dann Seelsorge.

Johann Hinrich Claussen
Aus: „chrismon“, das Monatsmagazin der evangelischen Kirche. www.chrismon.de

Von guten Mächten

500 Jahre Gesangbuch – Dietrich Bonhoeffer dichtete das Lieblings-Kirchenlied im EG

Lied 65 im EG: Von guten Mächten

Vor 500 Jahren erschienen in Deutschland die ersten Gesangbücher.
Dies Jubiläum wird 2024 von der Evangelischen Kirche in Deutschland
(EKD) gefeiert. Gleichzeitig ist bis 2030 ein neues evangelisches
Gesangbuch in Planung. Deshalb hat die EKD nach den fünf Liedern
gefragt, die auf jeden Fall im neuen Gesangbuch dabei sein sollen
.

Knapp 10.000 Teilnehmer haben dabei mitgemacht. Hiermit stellen wir
Ihnen die Top 1 unter den Lieblingsliedern vor: „Von guten Mächten“.

Von guten Mächten treu und still umgeben,
behütet und getröstet wunderbar,
so will ich diese Tage mit euch leben
und mit euch gehen in ein neues Jahr.

EG 65,1

Dietrich Bonhoeffer (4.2.1906 – 9.4.1945) hat diesen Text in der
Adventszeit 1944 geschrieben – im Kellergefängnis der Gestapo-Zentrale
in Berlin. Der inhaftierte junge Pastor, der sich am Widerstand gegen
Adolf Hitler beteiligt hatte, musste in der damaligen Prinz-Albrecht-Straße
täglich mit seiner Hinrichtung rechnen.

Vor diesem Hintergrund gelesen, spricht das siebenstrophige Gedicht
eindrücklich von unserm Glauben, von unsrer Liebe und Hoffnung.
Bonhoeffer hat es am 19.12.1944 seinem Brief an seine Verlobte Maria
von Wedemeyer (1924 – 1977) beigelegt, als einen vielleicht letzten Gruß
an sie und seine Eltern zu Weihnachten und zum neuen Jahr.

In weiten Teilen ist es ein Gebet, in dem der Inhaftierte seine schlimme Situation vor
Gott bedenkt: „Ach Herr, gib unsern aufgeschreckten Seelen …“
Das Gedicht ist öfters vertont worden. Besonders mit der Melodie von
Siegfried Fietz (*1946), der die letzte Gedichtstrophe zum Refrain
gemacht hat, ist das Lied äußerst beliebt geworden: zum Jahreswechsel,
bei Beerdigungen und überhaupt immer, wenn man an der Schwelle zu
Neuem steht.

Da ist es gut zu wissen, dass man von „guten Mächten“ begleitet wird. Seiner Verlobten hat Bonhoeffer erklärt, was er mit „guten Mächten“ meint: „Du, die Eltern, ihr alle, die Freunde und meine Studenten an der Front.“ Und weiter: „Deine Gebete, gute Gedanken, Worte aus der Bibel, längst vergangene Gespräche, Musikstücke und
Bücher“. Und natürlich auch Gottes Engel.

Die letzte Strophe ist zu dem geistlichen Vers geworden, der die Menschen
bis heute am Stärksten anspricht, Christen und Nichtchristen:

Von guten Mächten wunderbar geborgen,
erwarten wir getrost, was kommen mag.
Gott ist bei uns am Abend und am Morgen
und ganz gewiss an jedem neuen Tag.

EG 65,7 / Refrain in EG-Anhängen

Reinhard Ellsel

Das Licht kommt in die Welt

Wie aus den Heiligen Drei Königen die Sternsinger wurden

Gemalter Weihnachtsstern

In den Tagen um Epiphanias ziehen die „Sternsinger“ von Haus zu Haus, durch stille Dörfer und über belebte Großstadtstraßen. Doch der romantische Brauch täuscht. Denn an Epiphanias, „Erscheinung des Herrn“, wie das Fest im kirchlichen Kalender heißt, geht es gar nicht so sehr um den Auftritt der Könige (oder Weisen oder Sterndeuter) aus dem Morgenland. Sie geben in den biblischen Erzählungen lediglich liebenswerte Randfiguren ab.

Es geht um den Mensch gewordenen Gott. Die Christen feiern an diesem Tag den Aufgang des Lichtes, das keinen Untergang kennt, den Einzug des Gottkönigs in die Welt, das Offenbarwerden seiner Herrlichkeit.

Gemalte Sternsinger und der Weihnachtsstern

Von den weisen Männern, die dem Jesuskind im Stall von Bethlehem ihre Verehrung erwiesen haben, weiß nur der Evangelist Matthäus – ohne Angaben über ihre Zahl oder ihre Herkunftsländer zu machen. Die spätere Tradition hat die Geschichte fantasievoll ausgeschmückt und die Weisen zu morgenländischen Königen befördert.

Grafik: Pfeffer

Wie ein Abbild des pilgernden Gottesvolkes stapfen sie durch das Land, die Sternsinger, in weiße Betttücher oder farbenprächtige Gewänder gekleidet, Kronen aus Goldpapier auf dem Kopf, voran der lange Stab mit dem goldenen Stern. Die Gruppe hat eine uralte Tradition. Sie erinnert an die mittelalterlichen Dreikönigsspiele: dramatische Darstellungen des weihnachtlichen Geschehens, die in Kirchen und Klöstern aufgeführt wurden, als es noch kaum Bücher und wenige des Lesens kundige Leute gab.

Heute hat der alte Brauch einen guten neuen Sinn erhalten. Es sind nicht nur die katholischen Ministranten, sondern oft genug auch Jugendliche aus den evangelischen Nachbargemeinden, die in der malerischen Tracht der Könige aus dem Orient von Haus zu Haus ziehen, Lieder singen, ein Segensgebet sprechen und dafür Geld bekommen, das in der Regel für Missions- und Entwicklungsprojekte in der Dritten Welt verwendet wird. Mit den in Deutschland jedes Jahr gesammelten Millionenbeträgen werden unter anderem Ernährungsprogramme, ärztliche Versorgung, Hilfsprojekte für Straßen- und Flüchtlingskinder, Fördereinrichtungen für behinderte Kinder und Jugendliche und natürlich seelsorgliche Aufgaben finanziert. Es ist die weltweit größte Hilfsaktion von Kindern für Kinder.

Christian Feldmann

Im Kraftfeld der Liebe Jesus

Jahreslosung 2024: Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe. 1. Korinther 16,14

Was für ein guter Vorsatz für das neue Jahr 2024! Bei allem, was ich tue, will ich mich von der Liebe leiten lassen.

Der Apostel Paulus empfiehlt dieses Verhalten zum Abschluss des 1. Korintherbriefs. Dabei mögen die Korinther noch die Worte im Ohr haben, die er ihnen wenig zuvor schrieb: „Die Liebe ist langmütig, die Liebe ist gütig. Sie sucht nicht ihren Vorteil. Sie erträgt alles, glaubt alles, hofft alles, hält allem stand“ (aus: 1. Korinther 13,4–7).

Allerdings: Wir wollen uns bei unseren Neujahrsvorsätzen nichts vormachen: Diese Liebe, von der Paulus hier spricht, ist zunächst nicht unsere Liebe. Das können wir leider nicht: alles ertragen, immer geduldig sein. Ich setze hier für „die Liebe“ mal probehalber meinen Vornamen ein. Also: „Reinhard ist langmütig … Reinhard hält allem stand.“ Sie können das jetzt gerne auch mal mit ihrem Vornamen versuchen.

Trotzdem haben die Worte des Paulus einen guten Grund. Setzen wir für „die Liebe“ einmal „Jesus Christus“ ein: „Jesus Christus ist langmütig, Jesus ist gütig. Jesus sucht nicht seinen Vorteil. Jesus Christus erträgt alles, glaubt alles, hofft alles, hält allem stand.“

So wird ein Schuh draus! So kann ich im neuen Jahr unterwegs sein. Im Kraftfeld der Liebe Jesus Christi zu uns. Jesus gibt uns die Kraft, es immer wieder mit der Liebe zu versuchen. Um uns dabei zu helfen, ist Jesus Christus gestorben und wieder auferstanden.

Reinhard Ellsel