Am Morgen erwachen und munter werden. Frisches Wasser auf der Haut und Hände, die tatkräftig sind. Lichtblicke zwischen den Wolken und in den Worten von nebenan. Eine Idee von irgendwoher und Fragen, die eine Antwort finden. Ich wünsche dir Auferstehungsaugenblicke, mitten im Alltag.
Foto: World Day of Prayer International Committee, Inc.
Rund 180 Kilometer trennen Taiwan vom chinesischen Festland. Doch es liegen Welten zwischen dem demokratischen Inselstaat und dem kommunistischen Regime in China. Die Führung in Peking betrachtet Taiwan als abtrünnige Provinz und will es „zurückholen“ – notfalls mit militärischer Gewalt. Das international isolierte Taiwan hingegen pocht auf seine Eigenständigkeit. Als Spitzenreiter in der Chip-Produktion ist das Hightech-Land für Europa und die USA wie die gesamte Weltwirtschaft bedeutsam. Seit Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine kocht auch der Konflikt um Taiwan wieder auf.
In diesen unsicheren Zeiten haben taiwanische Christinnen Gebete, Lieder und Texte für den Weltgebetstag 2023 verfasst. Am Freitag, 3. März 2023, feiern Menschen in über 150 Ländern der Erde diese Gottesdienste. Frauen aus dem kleinen Land Taiwan laden dazu ein, daran zu glauben, dass wir diese Welt zum Positiven verändern können – egal wie unbedeutend wir erscheinen mögen. Denn: „Glaube bewegt!“ „Ich habe von eurem Glauben gehört“, heißt es dazu im Bibeltext zu Epheser 1,15‒19. Die Teilnehmenden werden hören, wie die Taiwanerinnen von ihrem Glauben erzählen und mit ihnen für das einstehen, was allen gemeinsam wertvoll ist: Demokratie, Frieden und Menschenrechte.
Die Hauptinsel des 23 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner zählenden Pazifikstaats ist ungefähr so groß wie Baden-Württemberg. Auf kleiner Fläche wechseln sich schroffe Gebirgszüge, sanfte Ebenen und Sandstrände ab. Über 100 kleine Korallen- und Vulkaninseln bieten einer reichen Flora und Fauna Lebensraum. Bis ins 16. Jahrhundert war Taiwan ausschließlich von indigenen Völkern bewohnt. Dann ging die Insel durch die Hände westlicher Staaten sowie Chinas und Japans. Heute beherbergt Taiwan eine vielfältige kulturelle und sprachliche Mischung. Nur etwa zwei Prozent der Bevölkerung gelten als Indigene.
Heute ist Taiwan ein fortschrittliches Land mit lebhafter Demokratie. Gerade die junge Generation ist stolz auf Errungenschaften wie digitale Teilhabe, Meinungsfreiheit und Menschenrechte. Der hektische Alltag in den Hightech-Metropolen wie der Hauptstadt Taipeh ist geprägt von Leistungsdruck, langen Arbeitstagen und steigenden Lebenshaltungskosten. Und doch spielen Spiritualität und Traditionen eine wichtige Rolle.
Die meisten Taiwanerinnen und Taiwaner praktizieren einen Volksglauben, der daoistische und buddhistische Einflüsse vereint. Zentrum des religiösen Lebens sind die zahlreichen bunten Tempel. Christen machen nur vier bis fünf Prozent der Bevölkerung aus.
Das Titelbild zum Weltgebetstag am 3. März 2023 hat die Künstlerin Hui-Wen Hsiao gestaltet. Sie wurde 1993 in Tainan (Taiwan) geboren. Über ihr Land sagt Hui-Wen Hsiao:
„Wir fühlen uns eigenständig und wollen auf unsere eigene Weise leben. Wir haben euch so viel zu geben.“ Die Frauen auf dem Gemälde sitzen an einem Bach, beten still und blicken in die Dunkelheit. Trotz der Ungewissheit des Weges, der vor ihnen liegt, wissen sie, dass die Rettung durch Christus gekommen ist. Die Vögel (Mikadofasan und Schwarzgesichtlöffler) sind endemische Tierarten, die vom Aussterben bedroht sind. Die Schmetterlingsorchideen sind der Stolz Taiwans, das weltweit als das „Königreich der Orchideen“ bekannt ist.
Über Länder- und Konfessionsgrenzen hinweg engagieren sich Frauen seit über 100 Jahren für den Weltgebetstag.
Weltgebetstag der Frauen – Deutsches Komitee e. V. Mehr Informationen: www.weltgebetstag.de
Berühmt wurde er durch seine Entdeckung, dass sich die Erde um die Sonne dreht – und er hat das von allen für wahr gehaltene geozentrische Weltbild zum Einsturz gebracht. Vor 550 Jahren wurde Nikolaus Kopernikus geboren, am 19. Februar 1473 in Thorn.
Erst kurz vor seinem Tod im Alter von 70 Jahren hält er den ersten gedruckten Teil seines bahnbrechenden Werkes in Händen: „De revolutionibus orbium coelestium“ – zu Deutsch: „Über die Umdrehungen der Himmelskörper.“ Kopernikus hat mit mathematischer Schärfe bewiesen, dass die Erde mit allen Planeten um die Sonne wandert.
Dabei dreht sich die Erde in 24 Stunden einmal um ihre eigene Achse. Zwar konnte sich auch Kopernikus nicht erklären, wie man auf einem sich rasch bewegenden Planeten leben könne, ohne von der Bewegung etwas zu bemerken oder gar herunterzufallen. Er stützte sich allein auf seine Beobachtungen am Sternenhimmel. Erst durch die Entdeckung der Gravitation durch Isaac Newton (1643 – 1727) wurden seine Ergebnisse auf eine feste Grundlage gestellt.
Nikolaus Kopernikus hatte eine umfangreiche Ausbildung genossen. Er studierte an mehreren Orten kirchliches Recht und weltliches Recht, später auch Medizin und Astronomie. Mit 30 Jahren wurde er Sekretär und Leibarzt seines Onkels, des Bischofs von Ermland. Nach dessen Tod wurde er Domherr im ostpreußischen Frauenburg. Kopernikus sympathisierte mit der Reformation und stand wohlwollend zu Luther.
Neben seiner Verwaltungsarbeit für das Bistum widmete er sich vor allem seinen astronomischen Studien. Diese führten ihn schließlich zu seinen bahnbrechenden Entdeckungen. Obwohl er diese längst in sechs Büchern niedergeschrieben hatte, zögerte der leise Revolutionär die Veröffentlichung seines Werkes bis kurz vor seinem Tod hinaus. Kopernikus verstand sich sein Leben lang als frommer katholischer Christ. Dies beschwor auch in ihm einen Zwiespalt herauf: Seine naturwissenschaftlichen Ergebnisse standen im Gegensatz zur damaligen Lehre seiner Kirche. Und tatsächlich: Obwohl er sein Werk dem damaligen Papst Paul III. widmete, kam es trotzdem etwa vierzig Jahre später auf den Index der vom Vatikan verbotenen Bücher.
Die Entdeckung des Kopernikus erregte damals die Gemüter. Und es dauerte über hundert Jahre, bis sie sich allgemein durchgesetzt hatte. Denn an seine Entdeckung schließt sich die kränkende Erkenntnis an, dass nicht der Mensch der Mittelpunkt des Weltgeschehens ist. Das ist auch noch heute für manchen eine unbequeme Wahrheit: Nicht um mich allein dreht sich alles, sondern ich bin nur einer unter vielen. Ich stehe in Beziehung zu anderen Menschen und auch ich muss mich nach einem Größeren ausrichten: nach Gott – so wie die Erde nach der Sonne. Für Nikolaus Kopernikus war beides eine Selbstverständlichkeit.
Ich wünsche dir, dass jeder Tag deines Lebens eine schöne Überraschung für dich bereithält. Dass Bitterkeit und Trübsinn einen weiten Bogen um dich machen, wünsche ich dir. Und wenn ein Sturm dir das Haar zerzaust, möge dein Lächeln dir bleiben.
Die zentrale Gedenkfeier in Nürnberg, die unter Federführung des evangelischen Dekanats zusammen mit der Israelitischen Kultusgemeinde, der katholischen Stadtkirche und der Stadt Nürnberg veranstaltet wird, findet am Tag der Befreiung des KZ Auschwitz 1945 statt:
am Freitag, 27. Januar 2023, um 19.30 Uhr in der Reformationsgedächtnis-Kirche in Maxfeld (Berliner Platz ‒ U-Bahn-Station Rennweg).
Wir laden Sie herzlich ein, zusammen des Holocausts und seiner Opfer zu gedenken.
Der erste Teil der christlichen Bibel, das sogenannte Alte Testament, endet tragisch, Gott erwählt sich aus seiner Schöpfung ein Volk und schließt mit ihm folgenden Bund: Gott schenkt ihm fruchtbares Land; im Gegenzug muss sich das Volk an seine Gebote halten. Doch das Volk hält sich nicht daran – und verliert sein Land. Schließlich verheißen Propheten eine bessere Welt, in der nicht nur das auserwählte Volk, sondern alle Völker ihren Platz finden. Juden warten noch immer auf diese verheißene Welt. Christen glauben, sie habe bereits begonnen, mit Jesus von Nazareth und mit denen, die sich von seiner Liebe ergreifen lassen. Das wäre Folge zwei, das Neue Testament. Der antike Theologe Origenes (185–254 nach Christus) erklärte es etwas anders: Weil Gottes erstes Volk sich nicht an die Gebote hielt, habe Gott einen neuen Bund mit einem anderen Volk geschlossen, der Christenheit. Spätere Christen griffen Origenes’ Worte auf und geiferten, Juden seien das verworfene Volk; im Alten Testament gehe es um Rache, im Neuen um Liebe. Sie begannen, Juden zu schmähen, auszugrenzen, zu verfolgen und sich an ihnen zu bereichern. Ja, der zweite Teil der Bibel ist die Fortsetzung zum ersten, aber etwas anders, als man es immer sagt. Das Wort „Testament“ steht eigentlich für das hebräische Wort „Bund“. Und wenn man vom „Alten“ und vom „Neuen Testament“ spricht, klingt das so, als gebe es nur einen alten und einen neuen Bund. Das ist aber falsch. Der vordere Teil der christlichen Bibel erzählt von drei Bünden: Den ersten schließt Gott nach der Sintflut mit Noah und seinen Nachkommen, mit der ganzen Menschheit. Gott verspricht, nie wieder die Erde zu zerstören. Im Gegenzug solle die Menschheit Gott und die Schöpfung achten. Leider hält sich die Menschheit nicht daran. Den zweiten Bund schließt Gott mit Abraham, Urvater der Juden, Christen und Muslime. Doch statt sich als Familie des einen Urvaters unter einem Gott zu verstehen, überziehen Christen, Muslime und Juden einander mit Misstrauen und Gewalt. Erst den dritten Bund schließt Gott mit Israel am Berg Sinai: Land gegen Gesetzestreue. Schon in diesem Bund verlangt Gott von seinem Volk, heilig zu sein, solidarisch, die Nächsten zu lieben. So weit das Alte Testament. Das Neue Testament erzählt, wie Jesus, der Christus, alle Menschen in diesen Bund Gottes mit Israel einlädt. Alle Menschen sollen seine Christenheit werden. Es geht darum, heilig und solidarisch zu sein und die Nächsten zu lieben. Eine große Verpflichtung, die zu Bescheidenheit mahnt.
Burkhard Weitz Aus: „chrismon“, das Monatsmagazin der evangelischen Kirche. www.chrismon.de
Gestalten Sie die Fastenzeit ganz bewusst und gönnen Sie sich Zeit für sich und Zeit mit Gott! Die Teilnehmenden nehmen sich täglich (ca. eine halbe Stunde) Zeit für Gebet und Betrachtung. Zum Erfahrungsaustausch treffen wir uns einmal in der Woche im evangelischen Gemeindehaus der Stephanuskirche, Neumühlweg 20a. Die Teilnehmerzahl ist auf 10 Personen begrenzt.
Wir beginnen am 2. März von 19.30 bis 21 Uhr. Weitere Termine sind der 9., 16., 23. und 30. März.
Leitung: Sabine Rager, Peter Memmert, Siegfried Zuprin Unkostenbeitrag: 15 Euro.
Anmeldung oder Rückfragen: Sabine Rager, ✆ 13 20 192 oder in den Pfarrämtern der Gemeinden
Etwas wehmütig verabschiede ich mich nach noch nicht einmal zwei Jahren von der Thomasgemeinde. Um es auf den Punkt zu bringen: Ich war sehr gerne Pfarrerin hier und wäre gerne länger geblieben. Mit den Kolleginnen und dem Kollegen konnte man wunderbar im Team arbeiten, der Kirchenvorstand ist engagiert, verantwortungsbewusst und zukunftsorientiert, es gibt viele zupackende und gestaltungswillige Ehrenamtliche. Bei den Menschen hier vor Ort habe ich viel Herzlichkeit gespürt. Ich danke für alles Vertrauen und alles Wohlwollen.
Leider ist aber meine halbe Stelle fast unmittelbar nach meiner Ankunft den Umstruktierungsmaßnahmen im Raum Nürnberg zum Opfer gefallen. Nachdem klar war, dass ich mir auf jeden Fall eine neue Stelle suchen und umziehen muss, habe ich die Krise für mich als Chance genutzt, noch einmal Neuland zu wagen. Es hat sich mir ab Februar 2023 eine Pfarrstelle in der Schweiz angeboten. Auch in familiärer Hinsicht ist das für mich eine gute Perspektive.
Ich wünsche der Kirchengemeinde Gottes Segen beim Bau des neuen Gemeindehauses, bei den neuen Projekten und Veranstaltungen, die Kirchenvorstand und das Pfarrersehepaar mit viel Elan und Frische angegangen sind. Ich wünsche bei allem Schwung und aller Tatkraft auch den Mut, liebgewonnene Traditionen und manches Althergebrachte sein zu lassen. Ein Stellenabbau bedeutet notwendigerweise auch eine Reduzierung der Angebote. Ich hoffe sehr, dass die Kolleginnen und der Kollege dafür die volle Rückendeckung von der Gemeinde erhalten.
Am 15. Januar um 10.15 Uhr werde ich in der Thomaskirche mit einem Gottesdienst verabschiedet, zu dem ich auch Sie herzlich einlade.
Pfarrerin Dr. Judith Lena Böttcher
Abschied von Pfarrerin Dr. Judith Böttcher
Mit Betroffenheit musste der Kirchenvorstand der Thomaskirche zu Kenntnis nehmen, dass auf Grund des neuen Stellenplanes der Landeskirche Pfarrerin Dr. Judith Böttcher unsere Gemeinde wieder verlassen muss. Erst im Mai 2021 begann sie ihren Dienst bei uns. Es war für uns ein erster Lichtblick nach einer langen Zeit ohne eigenen Pfarrer. Sehr einfühlsam ging sie auf die Wünsche und Bedürfnisse der Gemeinde ein. Wir schätzten ihre Art der Verkündigung im Gottesdienst. Mit besonderem Engagement brachte sie sich bei den Senioren ein. Offen und engagiert begleitete sie unsere ökumenischen Aktivitäten. Und dass der Gemeindebrief nun deutlich ansprechender wurde, ist auch mit ihr Werk. Wir sind ihr sehr dankbar für ihr Mitdenken und Tun bei allem, was in der Gemeinde wichtig ist. Sie wird bei uns eine deutliche Lücke hinterlassen.
Am 15. Januar wird Pfarrerin Dr. Judith Böttcher im Gottesdienst in der Thomaskirche verabschiedet werden. Noch einmal eine Gelegenheit ihr ein herzliches Dankeschön zu sagen. Für ihren weiteren Weg und ihr Wirken in neuem Umfeld wünschen wir ihr alles Gute und Gottes reichen Segen.
Ulrike Haas für den Kirchenvorstand der Thomaskirche