Ist das Glas halb voll oder halb leer? Das ist eine Frage der Perspektive und sicher auch häufig eine Frage der persönlichen Einstellung. Oft vergessen wir, dass wir es in der Hand haben, wie wir andere Menschen, Lebenssituationen und uns selbst beurteilen. Niemand schreibt uns vor, dass wir „schwarz-sehen“ müssen ‒ und Gott schon gar nicht. Manchmal schütteln wir so lange den Kopf, bis endlich ein Haar in die Suppe fällt. Man kann sich den ganzen Tag lang ärgern, das ist zwar häufig bequem und einfach, allerdings sind wir nicht dazu verpflichtet. Wir sollten nicht in eine Opferrolle verfallen. Auch der Psalmist ermuntert sich selbst:
„Lobe den Herrn meine Seele, lobe den Herrn und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat.“
Psalm 103,2
Für ihn ist das Glas halb voll. Sein Fokus liegt ganz klar auf dem, was er von Gott empfangen hat und wofür er dankbar ist. Gott überrascht uns an dieser Stelle sogar. Er ist kein Freund von halben Sachen. Gott meint es sehr gut mit uns. Das wusste auch schon David, im Alten Testament lesen wir:
„Du salbest mein Haupt mit Öl und schenkest mir voll ein.“
Psalm 23,5 b
Sehe ich auf meine Begrenztheit und auf das, was mir scheinbar fehlt, oder achte ich auf das, was mir möglich ist und was ich alles geschenkt bekommen habe? Leben heißt gestalten dürfen, nicht erdulden oder erleiden. Nutzen wir jeden Tag dafür. Unser Glas ist vielleicht oftmals voller, als wir meinen.
Markus Koppenmeier