Aufgrund der allgemeinen Anforderungen in Corona-Zeiten ist es uns dieses Jahr nicht möglich, die Gottesdienste in unserem gut geheizten Gemeindehaus zu feiern. Die Sitzabstände müssen sehr groß gewählt werden, wenn wir unser zurückhaltendes, gelegentliches Singen beibehalten wollen – was wir hoffentlich bald wieder dürfen! Außerdem ist das Luftvolumen in den Räumen deutlich kleiner als in unserer Kirche.
Kein Gottesdienst im Gemeindehaus
Aus diesem Grund hat sich der Kirchenvorstand dazu entschlossen, die Gottesdienste dieses Jahr durchgehend, also auch in der Winterzeit, in unserer Kirche stattfinden zu lassen. Allerdings können wir unsere Kirche nicht auf Wohlfühltemperatur heizen. Bei einer niedrigen Innentemperatur ist in der Raumluft nur wenig Wasser vorhanden. Wird die Luft nun erwärmt, sinkt die sogenannte relative Luftfeuchtigkeit in einen sehr niedrigen Bereich ab und es könnten erhebliche Schäden an der Orgel und anderen Kunstwerken entstehen.
Unser Orgelbauer rät uns daher zu einem planvollen und behutsamen Aufheizen. Die Luft wird dabei nicht so stark ausgetrocknet. Das bedeutet, die Temperatur sollte pro Stunde nur um 1° C steigen und die Maximaltemperatur sollte im Bereich von 13° C liegen sowie eine relative Luftfeuchtigkeit von 45-65% aufweisen.
Da warme Luft nach oben steigt, ist es im oberen Bereich des Kirchenraums, in dem sich auch unsere Orgel befindet, deutlich wärmer als in den Bankreihen. Der Unterschied kann mehrere Grad betragen. Für das Instrument ist es wichtig, dass sich das Orgelinnere langsam erwärmen kann und dadurch keine Temperaturunterschiede zur Orgelaußenseite (Prospekt) entstehen.
Durch das Heizen entsteht außerdem Zugluft, welche eine starke Verschmutzung der Orgel verursacht.
Gradgenaues Heizen unmöglich
Durch die im Einsatz befindliche Heiztechnik (Bankheizung) ist es sehr schwierig und zeitaufwändig, den Kirchenraum den Empfehlungen entsprechend zu beheizen. In der Vergangenheit haben wir das leider oftmals nicht so genau genommen – oder man wusste es auch noch nicht besser. Dadurch sind uns Sanierungskosten für die Orgel und das Mauerwerk in nicht unerheblichem Umfang entstanden. Als Konsequenz hieraus haben wir die Gottesdienste in den kalten Wintermonaten in das Gemeindehaus verlegt – und so zudem noch die Umwelt und unseren Geldbeutel durch einen geringeren Energieverbrauch geschont.
Unsere Bitte daher dieses Jahr an Sie:
Lassen Sie uns miteinander Gottesdienst feiern – aber kommen Sie warm angezogen. Es gibt ja bekanntlich kein falsches Wetter, sondern nur falsche Kleidung!