Angedacht zu Ostern

Weidenkätzchen in einer Detailaufnahme - Ein Frühlingsbote

Der Jesuitenpriester Anthony de Mello schrieb einmal (siehe auch Evangelisches
Gesangbuch, S. 221)
:

„Das Leben ist tatsächlich voller Wunder. Mehr noch: es ist wunderbar, und jeder, der es nicht länger als selbstverständlich hinnimmt, wird das sofort bestätigen.“

Kinder während eines Frühlingsspaziergangs sind wunderbare Lehrmeister darin, uns das Staunen wieder beizubringen. Sie lassen uns die Wunder dieser Welt mit neuen Augen schauen. Ostern ist das Fest des Staunens. Es lässt erahnen: In der Mitte der Nacht beginnt der neue Tag, aus totem Holz wächst neues Leben, im Ende ist der Anfang beschlossen. Das Leben bricht sich Bahn. So ist es den Frauen am Grab Jesu ergangen. Sie sind aufgebrochen und haben das Erlebte weitererzählt – staunend und beseelt von einem Geist, der sie ihre Traurigkeit und Müdigkeit vergessen und sie neu hoffen ließ. Bis heute erzählen wir uns zu Ostern vom Neubeginn mitten in der dunkelsten Nacht, vom Wunder der Auferstehung, vom Sieg des Lebens über den Tod. Und so wünsche ich uns zum Osterfest 2022 die Fähigkeit zu staunen, uns mitreißen und begeistern zu lassen. Auf dass wir wieder neu Hoffnung schöpfen und leben lernen.

Ein gesegnetes Osterfest wünscht Ihnen und Ihren Lieben,
Judith Lena Böttcher, Pfarrerin der Thomaskirche