Prüft alles und behaltet das Gute

Andacht zur Jahreslosung für 2025 aus 1. Thessalonicher 5,21

Symbolbild Lupe

Die Jahreslosung lädt uns dazu ein, dass wir jeden Tag neugierig und mit Maßstäben gestalten. Paulus, von dem dieser Ratschlag stammt, ergänzt zum besseren Verständnis: „Meidet das Böse in jeder Gestalt.“ (Vers 22)

Aber wie macht man das: Alles prüfen und dabei das Gute behalten? Was ist eigentlich der Maßstab, an dem ich unterscheiden kann, was gut oder böse ist, nützlich oder schädlich? Je nachdem, wen man fragt, bekommt man doch sehr unterschiedliche Antworten. Greta Thunberg sagt mir etwas anderes als Wladimir Putin; ein Hedonist, dem es in erster Linie um Spaß im Leben geht, etwas anderes als der Philosoph Immanuel Kant, der für eine vernunftgemäße und eigenständige Lebensführung steht.

Ich frage deshalb den Apostel Paulus selbst. Er muss ja auf jeden Fall wissen, welchen Maßstab er vor Augen hat. In seinem Brief an die Philipper lese ich: „Ich bete darum, dass eure Liebe immer noch reicher werde an Erkenntnis und aller Erfahrung, so dass ihr prüfen könnt, was das Beste sei, damit ihr lauter und unanstößig seid für den Tag Christi, erfüllt mit Frucht der Gerechtigkeit durch Jesus Christus zur Ehre Gottes und zum Lobe Gottes.“ (Philipper 1,9‒11)

Also, der Maßstab, um gut und böse zu unterscheiden, ist die Liebe – die Liebe zum Mitmenschen, zu sich selbst und zu Gott. (Vgl. Matthäus 22,34‒40)

Was für ein Versprechen: Lebe die Liebe! Dann wird das Jahr 2025 ein gutes Jahr!

Reinhard Ellsel

Bilder aus anderen Welten

gezeichnetes Kreuz mit dem Schatten von Palmzweigen im Hintergrund

Manchmal ist es, als gäbe ein*e schon Gestorbene*r ein Zeichen aus einer anderen Welt.

Der tote Vater erscheint in einem Traum, der mir so real vorkommt. Und dem doch ein Erwachen folgt und dann ein Verblassen. Eine verstorbene Schwester scheint noch einmal präsent, ja, fast greifbar nah.

Aber ob es so ist? Ist wirklich er es oder sie, die zurückkehren? Als sei der Horizont eine halbdurchlässige Haut, durchdringbar von der gegenüberliegenden Seite. Jedes dieser Ereignisse ließe sich auch anders deuten.

Vielleicht erlebe ich diesen Moment, weil meine Sehnsucht und meine Fantasie sich verbünden. Sie erschaffen Bilder, die den Träumen ähnlich sind, nur eben am Tag. Gnädige, gütige Bilder, die Kraft haben, mich zu trösten.

Wenn der Augenblick endet, in dem diese Bilder real erscheinen, wird der Schmerz wieder spürbar. Aber es bleibt auch die Erinnerung, stark und präsent. Und die möchte ich nicht gleich wieder wegwischen.

Diese Bilder, es mag sein, dass sie nicht zu dem gehören, was wir „Wirklichkeit“ nennen. Und doch sind sie wirksam und wirken weiter in mir.

Und so sind diese Trostbilder nicht vertröstend, sondern stiften Hoffnung und Kraft. Sie helfen zu überstehen, was eigentlich unerträglich ist.

Sie gehen mit, wenn die Zeit ihren Takt und ihr Tempo wieder aufnimmt, der Alltag zurückkehrt und das Leben wieder an Normalität gewinnt.

Ich kann mich erinnern, ihnen nachspüren. Wieder und wieder trösten sie mich.

Aus: Tina Willms, Im Blickfeld des Himmels
Neukirchener Verlagsgesellschaft 2022

Tür ins Leben

Dornenkrone mit Schatten vom Palmzweigen im Hintergrund

Es gibt Menschen, die haben den Blick ins Grab gewagt. Und was sie sahen, war nicht nur dunkel.

Es gibt Menschen, die schämten sich ihrer Tränen nicht. Und dann kam einer und sprach mit Worten aus Licht.

Es gibt Menschen, die trafen auf Unbekannte. Und sie redeten mit ihnen, als seien sie einander lange vertraut.

Es gibt Menschen, die gehen verwandelt. Sie sehen dich an, mit hellem Blick, und öffnen dir eine Tür ins Leben.

Tina Willms

Zur Fastenzeit: Brüche

Knospen Zauber Das Weidenkätzchen will uns zeigen: Bald gibts Blätter auf den Zweigen.


Brüche, so habe ich in der Mathematik gelernt, musst du auf einen Nenner bringen. Schau, ob sie sich kürzen lassen. Manchmal musst du sie umdrehen, oben nach unten, unten nach oben, um weiterzukommen. Und ich frage mich, ob auch die Brüche des Lebens, manche jedenfalls, sich umformen lassen.

Mag sein, dass es nicht möglich ist, sie auf einen Nenner zu bringen. Oder zu einem Endergebnis zu kommen.

Aber wer weiß? Es könnte doch möglich sein, dass die Brüche des Lebens, umgeformt und gewendet, sich verwandeln (lassen) in Sinn.

Tina Willms

Angedacht im Dezember

Text: Lutherbibel, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart
Grafik: © GemeindebriefDruckerei

Simeon wird zum Augenzeugen des Heils für uns. Sein Leben lang hat er auf den Trost Israels gewartet, die Augen nach ihm offengehalten. Es heißt, der Heilige Geist lag auf ihm. Ein interessanter Mann!
Während der römischen Besatzung wartet er darauf, dass Gott sein Versprechen wahrmacht und sein Volk aufrichtet. Dass er sein Volk aus der Traurigkeit reißt.
Simeon ist ein Wächter. Er wacht am Tempel und passt auf, ob Gott sein Versprechen hält. Das ist sein Beruf, seine Berufung.
Dabei könnte man meinen, dass die Tradition aus Geschichten über Gott und seine Versprechen sich mit der Zeit abnutzen und an Bedeutung verlieren. Doch nicht bei Simeon. Er bleibt Wächter. Unter der Tradition dessen, was er weiß und für wahr hält, brennt der Geist Gottes und Simeon wird bestärkt in seiner großen Hoffnung.
Da hält er dieses Baby in den Armen und er erkennt staunend:

Meine Augen haben deinen Heiland gesehen, das Heil, das du bereitet hast vor allen Völkern.

Lukas 2,30-31

Dabei hat er einen globalen Blick: Es geht nicht nur um dich und mich, nicht nur um Israel, sondern um alle Völker.
Für mich ist diese Erzählung immer wieder ein Anstoß des Heiligen Geistes: Sei Wächterin. Halte die Augen offen, wo Gott seine Verheißungen erfüllt. Wir sehen ihn an Weihnachten in der Krippe liegen, eine Ahnung des Babys, das Simeon in den Händen hielt und wenn es geschenkt ist, erkennen wir Jesus als das Heil der Völker.

Pfarrerin Juliane Jung

Angedacht im November

Erinnern Sie sich, wann Sie das letzte Mal die Sternbilder am Himmel beobachtet haben? Auf unserer Nachtwanderung mit den Konfirmandinnen und Konfirmanden rund um den Habsberg waren die Sternbilder ganz toll zu sehen. Der kleine und der große Wagen, das Sternbild des Orion, die Venus… Wir konnten sogar unsere Milchstraße erahnen.Welch ein majestätisches Wunderwerk!

Der Sternenhimmel fasziniert die Menschen seit jeher. Nahe dem Ort Nebra in Sachsen-Anhalt wurde 1999 eine Scheibe ausgegraben, auf der die vor 3000 Jahren bekannten Sternenkonstellationen festgehalten wurden. Schon damals wusste man, dass der Stand der Sterne wie ein Kompass sein kann, der Orientierung gibt. Auf der Himmelsscheibe von Nebra finden sich die Sonne, eine Mondsichel und 32 goldene Sterne; sieben davon stehen wie ein Siebengestirn eng beieinander. Daneben kann man noch zwei Horizontbögen und ein Schiff erkennen.

Die Bronzescheibe war in Mitteldeutschland eine Erinnerungshilfe zur Bestimmung des richtigen Zeitpunkts der Aussaat und der Ernte, weniger zur Orientierung auf den Weltmeeren.

Heutige Astronomen staunen über die Präzision der Darstellung. Jahrzehnte lange Beobachtungen müssen der Herstellung vorangegangen sein. Der Verfasser des Buches Hiob stellt den weisen Hiob auch als Sternenkenner des Vorderen Orients dar. Hiob antwortet seinem kritischen Freund Bildad mit den Worten unseres Monatsspruchs:

Himmelsscheibe von Nebra. ‒ Foto: Dbachmann, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

„Er allein breitet den Himmel aus und geht auf den Wogen des Meers. Er macht den Großen Wagen am Himmel und den Orion und das Siebengestirn und die Sterne des Südens.“

Hiob 9,8

Diese Worte machen klar, dass Hiob nicht mit seinem schrecklichen Schicksal hadert. Er weiß, dass er nur ein kleines Rädchen im Getriebe des großen Universums ist, welches von Gott angetrieben wird. Hiob ist überzeugt davon, dass sein Schicksal in Gottes Willen begründet ist und er kein Anrecht darauf hat, es zu hinterfragen. Gott tut große Dinge, die nicht zu erforschen und Wunder, die nicht zu zählen sind! Seine Freunde bringt Hiob damit auf die Palme. Sie wollen, dass er gegen sein hartes Schicksal etwas tut, zumindest sich bei Gott beschwert. Doch Hiob bleibt ruhig. Er wartet ab und staunt. Er ist überzeugt davon, dass sein Gott das Universum und auch sein Leben weise geordnet hat. Machen Sie es wie Hiob: Staunen Sie beim Blick in den klaren Nachthimmel und vertrauen Sie dem, der Himmel und Erde gemacht hat.

Ihre Pfarrerin der Stephanuskirche
Gabriele Edelmann-Richter

Sommer, Sonne, Sonnenschein

Wie toll ist doch diese Jahreszeit! Vielleicht haben Sie gerade Urlaub oder sitzen auf Ihrem Balkon, legen die Füße hoch und genießen ein kühles Getränk. Alles ist gut und man kann „Gott einen guten Mann sein lassen“. Falls Sie die Redewendung nicht kennen: Es beschreibt die Situation, sich um nichts kümmern zu müssen und einmal zu entspannen.

Doch wer ist Gott für Sie? Ist es der gute Mann, welchem man die Lenkung der Welt überlässt und die Beine selbst hochlegen kann? Ist es der Schöpfer aller Dinge und ich bin in seiner Nachfolge aufgerufen, Gutes zu tun? Ist es der Gott, der Gerechtigkeit durch Gewalt schafft? Im Monatsspruch für den September fragt Jesus seine Jünger im Matthäusevangelium: „Wer sagt denn ihr, dass ich sei?“ Als erstes antwortet ihm Simon Petrus auf seine Frage. Er bezeugt voll Vertrauen: „Du bist der Christus, der lebendige Sohn Gottes“.

Für Petrus ist es klar: Jesus ist der angekündigte Messias, der Christus. Eine Erkenntnis, welche ganz aus dem tiefsten Inneren kommt. Da gibt es für ihn nichts daran zu rütteln. Diese innere Wahrheit für Simon Petrus hat aber auch einen Weg hinter sich. Es brauchte Zeit und es war dieser eine Moment, in dem diese Worte für ihn stimmten.

Wenn man ihn vielleicht ein paar Jahre vorher gefragt hätte, wäre es eine andere Antwort gewesen. Gott fragt Sie und mich heute noch: „Wer bin ich für dich?“ Es gibt Zeiten, da kann ich Gott loben, bestätigen, dass es ihn gibt, und möchte Lieder von ihm singen. Voll Vertrauen und tiefem Glauben. Auch gibt es andere Zeiten. Zeiten des Zweifels an der Existenz Gottes beim Blick auf das Leid in der Welt und der Zerrissenheit in mir. Voll Traurigkeit und Enttäuschung.

Gott interessiert sich dafür, was wir von ihm halten. Wir sind ihm nicht egal. Er möchte eine Beziehung zu uns. Hier ist ihm, ähnlich wie bei Petrus, wichtig, dass wir ihm ehrlich begegnen. Es braucht keine Floskeln oder schöne Worte. Aufrichtig und authentisch dürfen wir zu Gott kommen. Egal ob es gerade eine Zeit des Lobes oder Zweifels ist. Er wertet nicht, welches Bild ich gerade von ihm habe und ob ich vielleicht gerade die Beine hochlege und „Gott einen guten Mann sein lasse“.

Ihr Diakon & Jugendreferent der Thomas- und Stephanuskirche
Armin Röder

Angedacht in der Passionszeit

Zwei Hände halten eine kleine Pflanze mit Wurzelballen
Bild: N. Schwarz © GemeindebriefDruckerei.de

Ist das ein Feldsalat? Oder eine Bellis?

Zerbrechlich liegt die Pflanze in ihren Händen. Noch wirkt sie gesund, stabil und frisch. Doch wenn das Pflänzchen nicht zurück ins Erdreich gesetzt wird, verdorren seine Blätter.
Wenn wir zusehen, wie das Werden und Vergehen der Natur seinen Lauf nimmt, merken wir schnell, dass auch uns und unserer Umgebung erst einmal nur ein Häufchen Erde zur Verfügung steht. „Ein Mensch ist in seinem Leben wie Gras, er blüht wie eine Blume auf dem Felde; wenn der Wind darüber geht, so ist sie nimmer da, und ihre Stätte kennt sie nicht mehr,“ heißt es in Psalm 103.

In der Passionszeit spüren wir dieser Vergänglichkeit nach und merken, wie zerbrechlich unsere Beziehungen sind und letztlich unser Leben. Die Osterfreude wächst aus diesem Erkennen empor: Jesus Christus hat die Macht, uns in ein Erdreich zu verpflanzen, das unendlich viele Nährstoffe bereithält. Ein neues Leben erwartet uns nach dem Tod, weil Jesus Christus der Gärtner ist, der unser Wurzelwerk tränkt. Er hält uns in seiner Hand wie die Gärtnerin ihre Rapunzel. So führt es uns der Monatsspruch im April vor Augen:

„Dazu ist Christus gestorben und wieder lebendig geworden, dass er über Tote und Lebende Herr sei.“

Der Brief des Paulus an die Römer, Kapitel 14,9

In diesem Sinne wünsche ich, dass sich die Freude in Ihr Herz einwurzeln kann.

Ihr Pfarrer der Thomaskirche
Matthias Jung

Angedacht im Februar

Monatsspruch Februar 2023: Sara aber sagte: Gott ließ mich lachen. Genesis 21.6
Quelle Monatsspruch: Text: Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, revidiert 2017,
© 2017 Katholische Bibelanstalt, Stuttgart ‒ Grafik: © GemeindebriefDruckerei.de

Sara lacht, als sie davon erfährt, dass sie noch einen Sohn bekommen sollte. Nach dem Satz „Gott ließ mich lachen“, vermutet Sara noch, dass auch alle anderen über sie lachen werden und dass ihr Mann es nie für möglich gehalten hätte, dass sie im hohen Alter noch einmal ein Kind stillen würde.
Das Lachen, von dem sie spricht, ist ein ungläubiges Lachen und doch eines, das voller Hoffnung steckt. Wie jemand, der den ersten Preis in einem Wettbewerb oder in einem Gewinnspiel erlangt und sein Glück gar nicht fassen kann.
So lange hatte Sara sich ein Kind gewünscht. Und sie weiß: Der Grund ihrer Freude ist nicht menschengemacht oder ihr eigener Verdienst. Gott selbst ließ Sara lachen. Er hat ihr Glück und ihre Freude angefacht.

Saras Geschichte ist noch nicht zu Ende. Sie geht weiter. Das wurde mir bewusst, als ich im Dezember Fotokalender für die Omas und Opas unseres Sohnes gemacht habe. Auf jedem Kalenderblatt ein Foto und der jeweilige Monatsspruch – so auch dieser Februarvers. Vier verschiedene Fotos konnte ich dazu auswählen. Gesichter aus unserer Zeit fügten sich ins Bild: Großeltern mit Enkelkindern, deren Gesichter einen Moment der Freude bezeugen.
Gott schenkt auch heute ein Lachen und lässt Augen in fassungslosem Glück erstrahlen. Nicht nur bei werdenden Müttern. Auch nicht nur im Enkelglück. Wenn die ersten grünen Halme sich den Weg durch die Eisdecke bahnen, wird sicher auch manches Herz wieder aufblühen. Im Gespräch mit Nachbarn und Freunden ertönen oft wie von selbst freudige Laute. Selbst in schweren Zeiten bahnt sich zeitweise zaghaft ein Lächeln seinen Weg in unser Gesicht.

Ich grüße Sie herzlich und wünsche Ihnen, dass Sie spüren und wissen: Gott lässt mich lachen!

Ihre Pfarrerin der Thomaskirche
Juliane Jung

Angedacht im Dezember

Liebe Leserinnen und Leser,

das gibt es so doch gar nicht! Ich muss den Monatsspruch mehrmals hintereinander lesen, mir die Augen reiben. Das sind unglaubliche Bilder, die der Prophet Jesaja hier beschreibt.

Monatsspruch Dezember:
„Der Wolf findet Schutz beim Lamm, der Panther liegt beim Böcklein, Kalb und Löwe weiden zusammen, ein kleiner Junge leitet sie.“

Jesaja 11,6


Jesaja rüttelt mich wach, hält mir vor Augen, wie es sein wird, wenn der himmlische Friedensbringer zu uns Menschen kommt. Damals wie heute sieht es hier auf Erden aber anders aus: Da regiert neben dem Gutem auch das Schlechte, da hat es der Friede schwer, egal ob er auf der kleinen oder auf der großen Bühne gespielt wird. In den Medien jagt eine Katastrophenmeldung die andere. Die Wirtschaft stagniert, die Energiekrise verunsichert uns. Lösungsversuche werden kritisiert anstatt gelobt. Da gönnt der eine dem andern nicht mehr die Butter auf dem Brot. Und auf der großen Bühne können wir seit fast einem Jahr den Krieg in der Ukraine verfolgen, kein Ende in Sicht. Dörfer sind platt gemacht, Menschen getötet, verschleppt oder auf der Flucht. Elend und Krieg sind das Schicksal der Menschheit, sagt der Pessimist.

Doch der Advent erzählt uns eine Geschichte der Hoffnung, der Verwandlung. Jesaja ruft mit lauter Stimme: Kommt heraus aus euren Häusern, der Friede kommt! Die Zeit der Angst, die Zeit des sinnlosen Tötens ist vorbei! Die Gewalt der Mächtigen hat ein Ende, weil Gott selbst nun die Herrschaft übernommen hat! Gott wird Mensch. In einem kleinen Jungen zeigt er sich und lenkt die Geschicke der Welt mit ganz besonderen Mitteln.

Im Adventslied „Macht hoch die Tür“ besingen wir diese besonderen Mittel: „Sanftmütigkeit ist sein Gefährt, sein Königskron‘ ist Heiligkeit, sein Zepter ist Barmherzigkeit, all‘ unsre Not zum End er bringt!“ Wenn uns diese Hoffnungsworte erreichen, machen sie uns zu Friedensboten auf der Erde. Lassen Sie sich mit mir auf diese Verwandlung ein. Jesaja hat es prophezeit: Unglaubliches wird eintreten. Böse Worte werden mit guten Worten erwidert. Diejenigen, die sich gegen Gewalt einsetzen, werden gestärkt. Denjenigen, die von Not und Armut bedroht sind, wird geholfen. Ich wünsche Ihnen eine gesegnete Advents- und Weihnachtszeit!

Ihre Pfarrerin der Stephanuskirche
Gabriele Edelmann-Richter