Ins Leben geprägt

Monatsspruch April 2024: Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der von euch Rechtschaffenheit fordert über die Hoffnung, die euch erfüllt. 1. Petrus 3,15

Das Abitur war geschafft, nun waren die Tage leer. Manchmal hatte ich auf die Schule geschimpft, doch jetzt fiel mir der Abschied schwer. Auch wusste ich noch nicht, was ich werden wollte. Eine so weitreichende Entscheidung zu treffen: Dazu fühlte ich mich kaum in der Lage. Dennoch: Die Lücken im Kalender wollte ich nutzen, so machte ich mit einigen Freund:innen eine Reise, die uns auch in eine kleine Fachwerkstadt führte. Dort teilten wir uns auf, jede und jeder hatte Zeit für das, was ihn oder sie interessierte.

Ich ging etwas ziellos durch die Gassen und fragte mich, wie mein Leben weitergehen würde. Nebenbei betrachtete ich die Fachwerkhäuser. Da fiel mein Blick auf einen dicken Balken, der einen First trug. Ein Bibelvers war dort eingeschnitzt: „Es sollen wohl Berge weichen und Hügel hinfallen, aber meine Gnade soll nicht von dir weichen, und der Bund meines Friedens soll nicht hinfallen, spricht der Herr, dein Erbarmer.“ Uralte Worte, und doch in diesem Moment wie für mich und meine Zukunft gemacht. Etwas in mir löste sich, meine Schritte fühlten sich leichter an und Freude machte sich in mir breit.

Jahrhunderte zuvor hatten Menschen die Worte in diesen Balken geschnitzt. Und mehr als tausend Jahre zuvor hatte jemand sie niedergeschrieben. Menschen, die längst nicht mehr lebten, hatten Auskunft gegeben über die Hoffnung, die sie erfüllte und durchs Leben trug, und hatten sie weitergereicht durch die Zeiten. Und nun prägten sie diese Hoffnung mir ins Gedächtnis und ins Leben.

Tina Willms

Angedacht in der Passionszeit

Zwei Hände halten eine kleine Pflanze mit Wurzelballen
Bild: N. Schwarz © GemeindebriefDruckerei.de

Ist das ein Feldsalat? Oder eine Bellis?

Zerbrechlich liegt die Pflanze in ihren Händen. Noch wirkt sie gesund, stabil und frisch. Doch wenn das Pflänzchen nicht zurück ins Erdreich gesetzt wird, verdorren seine Blätter.
Wenn wir zusehen, wie das Werden und Vergehen der Natur seinen Lauf nimmt, merken wir schnell, dass auch uns und unserer Umgebung erst einmal nur ein Häufchen Erde zur Verfügung steht. „Ein Mensch ist in seinem Leben wie Gras, er blüht wie eine Blume auf dem Felde; wenn der Wind darüber geht, so ist sie nimmer da, und ihre Stätte kennt sie nicht mehr,“ heißt es in Psalm 103.

In der Passionszeit spüren wir dieser Vergänglichkeit nach und merken, wie zerbrechlich unsere Beziehungen sind und letztlich unser Leben. Die Osterfreude wächst aus diesem Erkennen empor: Jesus Christus hat die Macht, uns in ein Erdreich zu verpflanzen, das unendlich viele Nährstoffe bereithält. Ein neues Leben erwartet uns nach dem Tod, weil Jesus Christus der Gärtner ist, der unser Wurzelwerk tränkt. Er hält uns in seiner Hand wie die Gärtnerin ihre Rapunzel. So führt es uns der Monatsspruch im April vor Augen:

„Dazu ist Christus gestorben und wieder lebendig geworden, dass er über Tote und Lebende Herr sei.“

Der Brief des Paulus an die Römer, Kapitel 14,9

In diesem Sinne wünsche ich, dass sich die Freude in Ihr Herz einwurzeln kann.

Ihr Pfarrer der Thomaskirche
Matthias Jung

Pilgerweg für Familien

Schuhe, Rucksack, Snack – alles fertig gepackt und wir können los! 
Über Wiesen und Felder, den Berg hinauf und wieder runter – ca. 6 km rund um Bühl – gibt es jetzt einen Pilgerweg für Familien. 
Klar, auch jeder andere kann diesen Weg gehen. 

Der Weg lädt ein zum nachdenken, lachen, reden, Gott begegnen, genießen und miteinander Zeit verbringen – für Klein und Groß. 

Start- und Zielpunkt ist das Bahnhofshäuschen in Simmelsdorf (PLZ: 91245). 
Von dort aus folgt ihr dem gekennzeichneten Stationen-Rund-Weg.
Parkplätze gibt es vor Ort.
https://www.google.com/maps/search/Bahnhof+Simmelsdorf/@49.5982751,11.3417251,18.72z

Jede*r Pilger*in ist eingeladen diesen Weg in Ruhe zu erkunden – einander, sich selbst und Gott zu begegnen! 

Wir bitten die aktuell geltenden Bestimmungen einzuhalten und auf Abstand zu anderen Familien und Wanderern zu achten. Herzlichen Dank!