Von Gottes Geistkraft lernen

Monatsspruch Februar 2024: Alle Schrift, von Gott eingegeben, ist nütze zur Lehre, zur Zurechtweisung, zur Besserung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit. 2. Timotheus 3,16

Was wollen wir lernen, was wollen wir lehren? Ich stelle mir eine Schule vor, in der auf dem Lehrplan steht, was Gottes Geistkraft uns eingibt, diese schöpferische Freundin des Lebens. Lernziele wären, besser und gerechter zu werden, kreativ und lebensfreundlich. Lebenslang geht man dorthin. Denn mit dem „besser werden“ wird man ja niemals fertig.

Und so könnte der Unterricht aussehen: Im Schulfach „Gemeinschaft“ geht es darum, welche Grundregeln wir brauchen. Wie können wir einander fördern und das zum Glänzen bringen, was in uns steckt? Zurechtgewiesen würde, wer über andere herrschen will, sie kleinmacht oder ihnen gar Schaden zufügt. Im Schulfach „Gerechtigkeit“ üben wir ein, miteinander zu teilen. So, dass jeder Mensch das bekommt, was er braucht, um sich zu entwickeln. Wie lässt sich das übertragen auf größere Zusammenhänge? Wie können alle genug zum Leben haben?

Steht „Wirtschaft“ auf dem Stundenplan, dann denken wir darüber nach, wie wir handeln können, ohne die Erde auszubeuten. Um mit dem, was sie uns schenkt, fantasievoll und zärtlich zu haushalten.

Im Fach „Ausblick“ entwickeln wir Ideen, wie wir die Welt gestalten können, damit sie zukunftsfähig ist und unsere Kinder, Enkelkinder und Urenkelkinder sie bewohnen können. Lebensfroh und ohne Angst.

Eine Utopie ist so eine Schule. Und doch glaube ich, dass Gott selber gelegentlich von ihr träumt.

Tina Willms

Angedacht im Februar

Monatsspruch Februar 2023: Sara aber sagte: Gott ließ mich lachen. Genesis 21.6
Quelle Monatsspruch: Text: Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift, revidiert 2017,
© 2017 Katholische Bibelanstalt, Stuttgart ‒ Grafik: © GemeindebriefDruckerei.de

Sara lacht, als sie davon erfährt, dass sie noch einen Sohn bekommen sollte. Nach dem Satz „Gott ließ mich lachen“, vermutet Sara noch, dass auch alle anderen über sie lachen werden und dass ihr Mann es nie für möglich gehalten hätte, dass sie im hohen Alter noch einmal ein Kind stillen würde.
Das Lachen, von dem sie spricht, ist ein ungläubiges Lachen und doch eines, das voller Hoffnung steckt. Wie jemand, der den ersten Preis in einem Wettbewerb oder in einem Gewinnspiel erlangt und sein Glück gar nicht fassen kann.
So lange hatte Sara sich ein Kind gewünscht. Und sie weiß: Der Grund ihrer Freude ist nicht menschengemacht oder ihr eigener Verdienst. Gott selbst ließ Sara lachen. Er hat ihr Glück und ihre Freude angefacht.

Saras Geschichte ist noch nicht zu Ende. Sie geht weiter. Das wurde mir bewusst, als ich im Dezember Fotokalender für die Omas und Opas unseres Sohnes gemacht habe. Auf jedem Kalenderblatt ein Foto und der jeweilige Monatsspruch – so auch dieser Februarvers. Vier verschiedene Fotos konnte ich dazu auswählen. Gesichter aus unserer Zeit fügten sich ins Bild: Großeltern mit Enkelkindern, deren Gesichter einen Moment der Freude bezeugen.
Gott schenkt auch heute ein Lachen und lässt Augen in fassungslosem Glück erstrahlen. Nicht nur bei werdenden Müttern. Auch nicht nur im Enkelglück. Wenn die ersten grünen Halme sich den Weg durch die Eisdecke bahnen, wird sicher auch manches Herz wieder aufblühen. Im Gespräch mit Nachbarn und Freunden ertönen oft wie von selbst freudige Laute. Selbst in schweren Zeiten bahnt sich zeitweise zaghaft ein Lächeln seinen Weg in unser Gesicht.

Ich grüße Sie herzlich und wünsche Ihnen, dass Sie spüren und wissen: Gott lässt mich lachen!

Ihre Pfarrerin der Thomaskirche
Juliane Jung

Unerwartete Momente genießen

Monatsspruch Februar 2023: Sara aber sagte: Gott ließ mich lachen. Genesis 21,6

Jauchzet, frohlocket – der Jubelgesang des Weihnachtsoratoriums klingt in mir noch nach. Jauchzen ist viel mehr als lachen, zumal unsere Sprache so viele Varianten von Lachen kennt – auslachen, anlachen, vor Schadenfreude lachen, über einen Witz lachen, jemanden oder etwas belachen, ablachen, wenn sich die Anspannung löst.
Sara lacht, sie jauchzt, als sie ihr Kind im Arm hält. Endlich, damit hat niemand mehr gerechnet, jetzt aber ist er da, dieser Isaak, dieses Jubelkind.

Der Weihnachtskreis ist gerade zu Ende, und wieder ist es ein Kind, das alles auf den Kopf stellt, das aufkommende Zweifel an Gottes Versprechen beseitigt. Wie gut kann ich Sara verstehen.

Wie bewundere ich diese Frau. Was hat sie alles durchgemacht, sich anhören müssen. Ja, wo war in den tränenreichen Nächten, den verzweifelten Tagen ihr Gott? Nun ist alles gut. Wir wissen es besser, noch lange nicht ist alles in bester Ordnung, es gibt noch einige Prüfungen und Belastungen.

Aber jetzt sagt Sara: Gott ließ mich lachen, jubeln. Sie ist ganz bei sich, hält ihr Kind im Arm und denkt an Gott, dankt Gott, schreibt ihm ihr unfassbares Glück zu.
Ich will mit Sara jauchzen, will unerwartete Momente genießen und Gottes Begleitung feiern. Lieber Gott, lass mich von Sara lernen, dass du auch immer wieder der Grund bist, dass ich jubeln kann!

Carmen Jäger