Die Stille, die Liebe und ein leeres Herz…

Brennende Kerze in der Dunkelheit

„Wir brauchen die Stille, um diese Worte zu verstehen und in die Tat umzusetzen! Wenn wir aufgescheucht und beunruhigt sind, haben wir beliebig viele Argumente und Gründe, nicht ohne weiteres zu verzeihen und zu lieben. Wenn wir aber „unsere Seele in Frieden und Stille“ bewahren, verflüchtigen sich diese Gründe. Vielleicht meiden wir manchmal auch deshalb die Stille und ziehen ihr den erstbesten Lärm, Worte oder Zerstreuungen vor, weil der innere Friede ein Risiko birgt: Er macht uns leer und arm, er zersetzt Bitterkeit und Auflehnung und er führt uns zur Selbsthingabe. Ist unser Herz still und leer, zieht der Heilige Geist in es ein, erfüllt er es mit bedingungsloser Liebe. Unmerklich, aber unaufhaltsam führt die Stille uns dazu zu lieben.“

Communauté de Taizé


Wir stehen bald am Anfang der Passionszeit. Nehmen wir die Einladung der Gemeinschaft von Taizé an, leeren wir unser Herz und gehen mit IHM gemeinsam den Weg gen Ostern und empfangen wir seine Liebe.


Jesus Christus sagte:

„Dies ist mein Gebot: Liebt einander, wie ich euch geliebt habe.“

Johannes 15,12

Peter Memmert

Schweigen ist Empfangen

Wassertropfen der ins Wasser fällt und kreisrunde Wellen auslöst

Nicht nur still werden und den Lärm abschalten, der mich umgibt. Nicht nur entspannen und die Nerven ruhig werden lassen. Das ist nur Ruhe. Schweigen ist mehr. Schweigen heißt: mich loslassen – nur einen winzigen Augenblick – verzichten auf mich selbst, auf meine Wünsche, auf meine Pläne, auf meine Sympathien und Abneigungen, auf Schmerzen und Freuden – auf alles, was ich von mir denke und was ich von anderen halte, auf alle Verdienste, auf alle Taten. Verzichten auch auf das, was ich nicht getan habe: auf meine Schuld und auf alle Schuld der anderen an mir, auf alles, was in mir unheil ist. Verzichten auf mich selbst. Nur einen Augenblick DU sagen und GOTT da sein lassen. (…)

Dann ist im Schweigen Stille und Reden und Handeln und Hoffen und Lieben zugleich.

Dann ist Schweigen: Empfangen

Aus Taizè
P. Memmert