Ich bin gefangen im Schmerz

Monatsspruch März 2024: Entsetzt euch nicht! Ihr sucht Jesus von Nazareth, den Gekreuzigten. Er ist auferstanden, er ist nicht hier. Markus 16,6

Da spricht jemand vom neuen Anfang, wo ich selbst noch im Schrecken feststecke. Und manchmal verstehe ich es nicht gleich. Den drei Frauen geht es so, die sich frühmorgens auf den Weg zum Grab machen. Maria Magdalena, Maria und Salome. Sie sind versunken in ihrer Traurigkeit. Jesus ist tot. Grausam gestorben. Nun wollen sie ihm einen letzten Dienst erweisen. Kostbare Öle haben sie dabei, um seinen Leichnam zu salben.

Als sie näher kommen, sehen sie, dass der Stein vor der Grabhöhle weggewälzt worden ist. Der Eingang steht offen. Vorsichtig wagen sie sich hinein in das Grab. Und schrecken sofort wieder zurück. Dort sitzt einer im weißen Gewand. Er hebt sich ab von der dunklen Höhle. Und sagt: Entsetzt euch nicht! Ihr sucht Jesus von Nazareth, den Gekreuzigten. Er ist auferstanden, er ist nicht hier.

Die Frauen aber tun genau das, was sie nicht sollen: Sie entsetzen sich, zitternd und schockiert fliehen sie aus dem Grab. Gefangen im Abschied und ihrer Trauer können sie nicht fassen, was der Engel behauptet: Draußen wartet mit dem Morgenlicht ein neuer Anfang. Jesus ist auferstanden. Weil Gott es so will.

Vielleicht geschieht das bis heute, was die Frauen erleben und erst später verstehen, vielleicht geschieht es manchmal auch mir. Ich bin gefangen im Schmerz und kann den Hoffnungsworten nicht glauben. Erst später erkenne ich: Der Weg mit dem Schrecken in allen Gliedern war schon einer, auf dem ich zurückkehrte ins Leben.

Tina Willms

Im März

Am Morgen erwachen und munter werden.
Frisches Wasser auf der Haut und Hände, die tatkräftig sind.
Lichtblicke zwischen den Wolken und in den Worten von nebenan.
Eine Idee von irgendwoher und Fragen, die eine Antwort finden.
Ich wünsche dir Auferstehungsaugenblicke, mitten im Alltag.

Tina Willms

Gott hält immer an mir fest

Monatsspruch März 2023: Was kann uns scheiden von der Liebe Christi?  Römer 8,35

Es gibt viele Gründe, warum Menschen die Verbindung zu Gott kappen. Ich habe das Bild eines dicken Taus vor Augen, viele einzelne Stränge aus noch dünneren Stricken bestehend, die zu einem starken Seil verbunden sind, und einzelne Fäden dröseln sich auf. Da sind die Fäden, die nie etwas von Gott gehört haben, die von Christen enttäuscht sind, deren Vertrauen aufgebraucht ist, die andere Religionen und Glaubens- und Lebensformen interessanter finden.

Das Tau, aus dem einzelne Fäden sogar mutwillig zertrennt werden, spannt sich von Menschen zu Gott. Das einst starke Tau löst sich auf in den jeweiligen Alltagssorgen, Interessen, Lebenssituationen. Ein unscheinbar erscheinendes Rettungsseil ist in greifbarer Nähe. Dieses Halteseil führt von Gott zum Menschen. Das wiederum kann von Menschen nicht zerstört, aufgedröselt, losgelassen werden. Sichtbar wird es in Christus, der personifizierten Liebe Gottes.

Und so kann ich angesichts dieser stabilen Verbindung sagen: Nichts kann mich von der Liebe Christi scheiden. Selbst wenn ich meinerseits die Verbindung kappe, Gott hält immer daran fest. Und so kann das Sicherungsseil der Liebe Gottes zur Lebensrettung für mich werden.

Am dankbarsten bin ich dafür, dass Gott mich das Sicherungsseil seiner Liebe hat finden lassen. Ich möchte es nicht mehr aus den Augen verlieren.

Carmen Jäger