Ein neues Zuhause für die Vögel

2 bunt bemalte und selber angefertigte Vogelhäuschen von der Kindergruppe in Stephanus

Es war eine spannende Zeit Ende November /Anfang Dezember 2022 in der Kindergruppe der Stephanuskirche. Der Kirchenvorstand fragte an, ob man sich vorstellen könnte, kleine Häuschen für unsere Vögel auf dem Gelände zu bauen.
Die 12 Kinder stimmten diesem Vorschlag freudig zu und es wurde in zwei Gruppenstunden gesägt und geschraubt. Dann waren sie fertig. Zwei kleine und feine Vogelhäuschen standen auf den Tischen.
Doch das war noch nicht das Ende. In der nächsten Stunde wurden die Vogelhäuser noch bunt angemalt, damit auch jedes Kind erkennen kann, an welchem Häuschen man mitgebastelt hat.
Am 14. Dezember wurden dann stolz die kleinen Vogelhäuschen an den Kirchenvorstand überreicht. Vielleicht entdecken Sie ja die kleinen Häuschen an einem unserer Bäume.

Die Kindergruppe der Thomas- und Stephanuskirche

Die Bäume würden jubeln …

Monatsspruch August 2022: Jubeln sollen die Bäume des Waldes vor dem HERRN, denn er kommt, um die Erde zu richten. 1. Chronik 16,33

Zu trockene Sommer, viele heftige Stürme – und der Borkenkäfer hat ein leichtes Spiel. Baumriesen, die hundert Jahre und länger die Landschaft prägten, sterben und geben ein trauriges Bild ab. In der Bibel finden sich viele Beispiele, was Bäume für die Welt sein können: Schutz vor Unwettern, Lebensraum für Mensch und Tier, Symbol für die Kraft und Güte Gottes und die Stärke des Glaubens.

Gott ist Schöpfer und Richter der Welt. Die Bibel verweist darauf, dass Mensch, Tier und Umwelt sich glücklich schätzen können, diesen Gott, der die Feinde richtet, an seiner Seite zu haben.

Ist uns schon mal die Idee gekommen, dass wir selbst die Feinde sind und den Richtspruch Gottes fürchten sollten? Ich stelle mir vor die Natur, die Bäume klagen an. Es ist ja augenfällig, dass unser Umgang mit der Schöpfung zu dem traurigen Bild führt, das zum Beispiel die Wälder abgeben. Die Bäume hätten allen Grund zum Jubel, wenn den Tätern endlich das Handwerk gelegt würde.

Wir stimmen nur zu gern in die Jubelpsalmen ein, preisen Gottes Schöpferkraft und hoffen darauf, dass Gott sein Werk beschützt. Ja, beschützt, aber vor wem? Wir denken oft: Die Gottlosen sind die Feinde. Wie weit weg sind wir aber selbst von Gott, dass wir seine Schöpfung, unsere Welt zum Teufel gehen lassen?
Die Bäume des Waldes würden jedenfalls jubeln, wenn ihren Peinigern das Handwerk gelegt würde.

Carmen Jäger

Klimabäume für die Zukunft?

Zwei Hainbuchen links und rechts auf dem Weg zum Haupteingang der Stephanuskirche.

Ein heimischer Baum, robust gegen lange Trockenheit und extreme Hitze, winterfest und gut für Bienen und Vögel – so ähnlich klingt die Wunschliste der Stadt für unsere Baumneupflanzungen. Nachdem wir letztes Jahr mehrere Bäume am Gelände des Kindergartens und der Kirche fällen mussten, hat uns das Umweltamt der Stadt Nürnberg zu Ersatzpflanzungen aufgefordert. Da wir einen Eingriff an geschütztem Baumbestand vorgenommen haben, musste für jeden gefällten Baum ein adäquater Ausgleich erfolgen. Wir haben uns also auf die Suche nach solchen Bäumen gemacht und der Liste der Eigenschaften noch das Wort „bezahlbar“ hinzugefügt.

Ein Baum der hoffentlich mit den zukünftigen lokalen Folgen des Klimawandels zurechtkommt, wird als Klimabaum bezeichnet. Ein wahrer Überlebenskünstler also, der sich vom heißen und trockenen Stadtklima nicht beindruckt zeigt. Die gefällte Birke hat die letzten Jahre durch die Trockenheit so stark gelitten, dass wir diesen Baum nicht erhalten konnten. Genauso wie die vier weiteren Birken, die wir ein paar Jahre vorher Fällen mussten. Damals haben wir Linden und Feldahorn gepflanzt, jetzt sind zwei Hainbuchen links und rechts am Weg zur Kirche dazugekommen. Außerdem wurde in der Nähe unserer „Lutherlinde“ noch eine Blumenesche gepflanzt. Diese Bäume eignen sich übrigens auch für den heimischen Garten, da diese Sorten nicht breiter als fünf Meter werden und damit nur einen geringen Platzbedarf haben.

Spenden

Wenn Sie die Baumpflanzung und -pflege unterstützen möchten und können, freuen wir uns sehr über Ihre Spende! Für diese erhalten Sie selbstverständlich einen Beleg, welchen Sie bei der Steuererklärung angeben können.

Unsere Bankverbindung:
Evangelische Bank
IBAN:  DE39 5206 0410 0001 5731 28
BIC: GENODEF1EK1
Verwendungszweck: Klimabäume

Wir danken Ihnen schon jetzt für Ihre Unterstützung mit einem herzlichen Vergelt’s Gott!

Gießpaten gesucht

Nachdem wir bereits vergleichsweise große Bäume pflanzen mussten, haben diese im ersten Jahr noch Unterstützungsbedarf. Das Wurzelvolumen passt noch nicht zur Baumgröße und damit kann der Baum nicht so viel Wasser aus dem Boden aufnehmen, wie er über die Blätter verdunstet. Im ersten Pflanzjahr ist daher auch für die Klimabäume eine Bewässerung nötig. Zeitbedarf dafür ist zweimal in der Woche je ungefähr eine halbe Stunde. Wenn Sie sich vorstellen können eine Woche zu übernehmen, melden Sie sich gerne bei uns im Pfarramt.

Weitere Einblicke

Wir hoffen auch für die Zukunft die richtige Auswahl getroffen zu haben und so auch wieder ein kleines Stück mehr Lebensraum für Insekten und Vögel geschaffen zu haben. Wenn Sie noch eine Frage zur Baumpflanzung haben, sprechen Sie uns gerne jederzeit an!

Christian Fenn – für den Bauausschuss

100 Jahre sind doch (k)ein Alter!

Am Gelände des Kindergartens und rund um die Stephanuskirche war diese Woche einiges los. Aus Sicherheitsgründen wurden Baumpflegearbeiten durchgeführt und gleichzeit neuer Lebensraum geschaffen.

Baumstamm ohne Äste, welche per Seilklettertechnik bereits entfernt wurden.

Im Zeichen der Sicherheit

Auf unseren Grundstücken stehen viele alte und neue Bäume. Da diese Flächen regelmäßig von Kindern benutzt werden, ist uns die Sicherheit vor Unfällen ein wichtiges Anliegen. Aus diesem Grund lassen wir unter anderem jährlich eine Baumbegutachtung durchführen. Dabei prüft ein Spezialist, ob die Bäume noch standsicher sind, ob Totholz vorhanden ist, und ob dieses eine Gefahr darstellt. Außerdem wird geprüft, ob Schäden an Gebäuden entstehen könnten.

Letzten Herbst wurde uns mitgeteilt, dass ein sehr großer Baum vor dem Kindergarten und eine Birke neben der Kirche eine Menge Totholz besitzen. Gründe dafür könnten die trockenen Sommer der letzten Jahre und der allgemein absinkende Grundwasserspiegel sein. Die Prognose war insgesamt negativ. Nachdem wir bereits vor fünf Jahren mehrere Bäume aus diesen Gründen fällen mussten, war es diesmal für uns – leider – keine Überraschung mehr. Zum Reformationsjubiläum haben wir damals auch gleich reagiert und fünf neue Bäume gepflanzt, welche Trockenheit besser vertragen und auch mit dem Klimawandel zurechtkommen sollen.

Aufgrund des Stammumfanges waren auch in diesen Fällen wieder Genehmigungen der Stadt nötig. Im Winter, also außerhalb der Brutzeit der Vögel und wenn die meisten Tiere mehr oder weniger in der Ruhefase sind, durften wir die Bäume nun fällen lassen.

Eine Aufgabe für Spezialisten

Auf 25-30 Meter wurde der Nadelbaum vor dem Kindergarten geschätzt. Direkt nebendran: Das Gartenhaus und eine Sandfläche mit Spielgeräten! Die klassische Fälltechnik ist hier also nicht möglich gewesen. Der Baum wurde vielmehr Stück für Stück per Seilklettertechnik von unten nach oben entastet. Anschließend wurde er von oben nach unten in ungefähr 1-Meter-Stücken gefällt. Jeder einzelne Ast und die Baumstammteile wurden einzeln an einem Seil befestigt, fixiert und dann langsam herabgelassen. Einen Überblick über diese zeitraubende und anstrengende Arbeit gibt die Bildergalierie in diesem Beitrag. Die Arbeiter standen unter ständiger interessierter Beobachtung der Kindergartenkinder aus der Notbetreuung, welche sich die Nase an den Fensterscheiben plattgedrückt haben. Nach fast zwei Tagen war es geschafft, und es ist nur noch der Baumstumpf übrig geblieben.

Wie viele Jahre sind es genau? Pro Jahr entsteht ein sogenannter Jahresring. Ich habe zwischen 80 und 100 Ringe gezählt.

Es lebe das Totholz

Trotz aller Sicherheitsbedenken schmerzt es natürlich, einen für den Laien gesundaussehenden Baum fällen zu müssen. Wir haben uns überlegt, wie wir vielleicht zumindest einen Teil sinnvoll der Natur zurückgeben können.

Letztes Jahr haben wir vor der Kirche am Insektenhotel viele intensiv blühende Büsche und Sträucher gepflanzt, welche gut für Bienen und andere Insekten sind. Der Bericht dazu ist hier zu finden: Blühende Landschaften

Nachdem eine Vielzahl von unseren heimischen Insektenarten auf totes Holz angewiesen ist, um dort zum Beispiel zu Überwintern oder Nester zu bauen, haben wir die größten Baumstämme dort hingebracht. Bitte keine Nachfragen, wie wir das mit Muskelkraft geschafft haben…

Hier ist eine gute Abtrennung der Wiese zu den neugepflanzten Sträuchern entstanden und für die ersten Jahre auch eine praktische Sitzgelegenheit.

Wasser, Wasser, und nochmals Wasser

Birken brauchen gerade im Sommer Unmengen an Wasser. Nachdem der obere Baumteil der Birke am Seitenzugang zur Kirche inzwischen komplett abgestorben war, hat ein Rückschnitt keinen Sinn mehr gemacht und hätte das Problem nur auf kommendes Jahr verschoben.

Auch die Birke wurde daher über die Seilklettertechnik Stück für Stück gefällt. Neben einiger Dekorationsobjekte wird das Holz für einen warmen Winter vor dem Kaminofen sorgen.

Für die beiden gefällten Bäume werden wir selbstverständlich im Herbst ein Ersatzpflanzungen vornehmen. Welche und wohin muss aktuell noch diskutiert werden. Sie haben Ideen oder einen Wunsch? Sprechen Sie uns gerne an!

Totholzentfernung

An den restlichen Bäumen wurde das Totholz entfernt und der Ahorn neben dem Kirchturm wurde soweit zurückgeschnitten, dass die Äste bei Sturm nicht mehr am Putz entlangreiben. Hoffen wir, dass uns diese Bäume noch viele Jahre erhalten bleiben!

Ahorn neben dem Kirchturm
Kiefern vor der Kirche

Christian Fenn – für den Bauausschuss