Kleinreparaturen in der Kirche

Seit der Erneuerung der Altarbeleuchtung vor ein paar Jahren gab es am Dachboden der Kirche über dem Altarbereich ein Loch im Fußboden. Damals wurden Holzdielen entfernt, um Stromkabel zu verlegen. Diese waren so gut befestigt, dass sie bei der Demontage komplett zerstört wurden. Auf unserer privaten Baustelle konnten wir alte Dielen vorsichtig ausbauen und hier wieder verwenden. Diese schauen zwar nicht so (dreckig) aus wie die alten, das sieht aber da oben im Normalfall ja auch keiner und wir mussten dafür nicht extra Geld ausgeben. Peter Schäfer hat natürlich noch den Spalt zwischen den Dielen und der Wand verschlossen – man will sich ja nichts nachsagen lassen. Auch wenn man dann zum Nachschneiden nochmal in die eigene Werkstatt nach Hause gehen muss 😉

Verputzen, verputzen, verputzen

Von Steckdosen, über die Rückwand der Chorpodestes bis zu den Seitentüren in der Kirche. An vielen Stellen sind ganz unabhängig von unseren Renovierungsarbeiten in der Kirche kleinere Stellen mit abgeplatzen Putz aufgefallen. Martina Schäfer hat auch diese jetzt beseitigt. Durch die hohe Temperatur muss man da ganz schön fix sein, sonst ist der Putz im Eimer schneller hart als an der Wand. Aber besser, als mit kalten Fingern im Winter! Zum Teil fällt der Farbunterschied gar nicht so auf, an manchen Stellen aber schon sehr. Wir überlegen noch, wie wir da weiter vorgehen wollen. Das Ausbessern von kleineren Stellen ist durch die spezielle Mineralfarbe in der Kirche leider gar nicht so einfach.

Demontage der Rückwandbeleuchtung

Eine Lampe an der Rückwand der Kirche konnte bis jetzt nicht demontiert werden. Durch den Treppenaufgang waren unsere Leitern alle zu kurz. Im Glockenturm steht eine große Leiter, die konnten wir aber nur mit Mühe an diese vergleichsweise enge Stelle bringen. Daniel Frank hat die Lampe dann demontiert und Martina Schäfer hat die Anschlussstelle danach gleich frisch verputzt.

Ein weiterer Schritt für die Tonanlage

Das Chorpodest auf der Empore hat eine schaltbare Doppelsteckdose bekommen. Durch diese kann dann zukünftig die Tonanlage ferngesteuert ein- und ausgeschalten werden, ohne immer hinaufgehen zu müssen. Der Schalter hierfür befindet sich weiterhin in der Sakristei und ist nicht Bestandteil des von uns gesetzten Unterverteilers hinter der Orgel. Links im Bild ist das schwarze Multimediakabel zu sehen. Hier müssen jetzt noch die Anschlüsse angelötet werden und dann kann die Tonanlage schon auf die Empore verbaut werden.

Für den Bauauschuss – Christian Fenn

Frühjahrsputz im Sommer

Unmengen Staub und Laub im Glockenturm. Nur durch Klettern kommt man überhaupt an alle Stellen zum saubermachen.

Da wir bedingt durch die Corona-Einschränkungen im Moment deutlich weniger Veranstaltungen in der Stephanuskirche haben, bietet es sich an, dieses Jahr noch weitere Arbeiten zum Erhalt durchzuführen. Neben Unmegen an Staub und einem Vogel gab es wieder allerei Kuriositäten. Wer jetzt schon in Sorge ist, bei diesen Arbeiten wurde selbstverständlich keinen Tieren Schaden zugefügt.

Der Bauausschuss berichtete:

Das Mulimediakabel ist verlegt

Unsere letzte Großbaustelle hatte die Verlegung eines Multimediakabels zum Ziel. In der Zwischenzeit wurde dieses von der Sakristei über den Dachboden der Kirche zur Empore geführt. Im Anschluss daran hatten wir uns getroffen und überlegt, wie und vor allem was wir noch weiter erledigen wollen. Da die Liste – wie immer – sehr lang wurde, haben wir uns nochmal zu einem Arbeitseinsatz am Wochenende verabredet.

Für jede Baustelle braucht man das richtige Werkzeug. Jetzt muss man es nur noch finden...

Für jede Baustelle braucht man das richtige Werkzeug. Und das richtige Werkzeug hat man grundsätzlich nicht dabei. Oder man ist sich sicher es dabei zu haben, findet es aber nicht. Und wenn man es doch dabei hat, ist es nicht das richtige Werkzeug 🙂

Obwohl wir diese goldene Regel bei Baustellen in der Gemeinde kennen, versuchen wir doch jedes mal aufs neue unser Glück und bringen den halben Werkzeugkeller mit. Auch dieses mal haben wir vor allem Reinigungsutensilien und Elektrowerkzeug benötigt. Auf der Empore soll eine Unterverteilung gesetzt werden. Dadurch müssen nicht viele einzelne Stromkabeln von der Sakristei über den Dachboden auf die Empore geführt werden, sondern es kann ein einzelnes Stromkabel mit einem höheren Querschnitt dorthin verlegt werden. In dieser Unterverteilung wird dann – genauso wie vorher in der Hauptverteilung – der Strom auf die einzelnen Steckdosen, Orgel und Beleuchtung verteilt.

Offenes Chorpodest in der Kirche. Dort müssen neue Kabel verlegt werden.
Im Chorpodest befinden sich mehrere Steckdosen. An diesen werden im Winter unter anderem Heizstrahler angeschlossen. Da diese eine hohe Leistungsaufnahme haben, ist der Brandschutz von besonderer Bedeutung. Die Stromkabel verlaufen innerhalb des Podests.
Unterverteilung hinter der Orgel
Die Unterverteilung auf der Empore hinter der Orgel im Entstehen. Hier werden die Steckdosen und die Beleuchtungen auf der Empore, im Treppenaufgang, im WC der Kirche und im Eingangsbereich abgesichert und verbunden.

Übersicht gewinnen

Durch die Montage der Unterverteilung konnten viele weitere Kabel am Dachboden zurückgebaut werden. In Zukunft ist es so leichter zu verstehen, was wie zusammengehört. Ein weiterer Vorteil ist jetzt, dass alles was zur Empore und zum Eingangsbereich der Kirche gehört, auch dort in der Nähe abgesichert wird. In der Vergangenheit hat öfters mal die Sicherung ausgelöst, wenn zu viele Verbraucher an einem Stromkreis angeschlossen waren. Durch die Aufteilung in mehrere, einzelne Stromkreise sollte dieses Problem jetzt der Vergangenheit angehören.

Man müsste nur noch schnell…

… dieses Stromkabel umklemmen. Der Sicherungskasten ist alles andere als gut zugänglich. Da sind auch Kleinigkeiten sehr anspruchsvoll umzusetzen – Klettereinlage inklusive.

Der Sicherungskasten ist alles andere als gut zugänglich. Da sind auch Kleinigkeiten sehr anspruchsvoll umzusetzen - Klettereinlage inklusive
Wir haben uns gefragt ob Walter mit dem „Bienenlook“ zeigen wollte, dass er besonders fleißig ist?

Auch hier konnte durch die Unterverteilung einiges zurückgebaut werden, womit in Zukunft auch wieder mehr Platz im Sicherungskasten ist. Die Tontechnik kommt durch das Multimediakabel wie beschrieben in einem nächsten Schritt auf die Empore. Dadurch wird viel Platz gewonnen und so hoffentlich die Zugänglichkeit auch mal besser, wenn wieder was sein sollte.

Reinigungsarbeiten im Glockenturm

Die Elektroinstallation war aber wie am Anfang erwähnt nicht die einzigste Baustelle, der wir uns gewidmet haben. Nachdem unsere Glocken demnächst umfangreich instant gesetzt werden, haben wir uns entschlossen auch diesen Bereich gründlich von Verschmutzungen zu befreien. Im Vorfeld wurde der Glockenturm als solches einmal komplett von oben nach unten von Staub und Spinnweben befreit. Durch die Höhe ist diese Arbeit gar nicht so einfach auszuführen und schwindelfrei sollte man auch sein. Das Geländer ist zum Teil nicht besonders hoch. Das wollen wir in Zukunft auch verbessern, Arbeitsschutz spielt ja auch für Ehrenamtliche eine wichtige Rolle – Sicherheit geht vor!

Foto des Treppenaufgangs im Glockenturm der Stephanuskirche Nürnberg Gebersdorf

Und dann war da noch dieser Vogel

Zwischen den Glocken und dem Turmaufgang befindet sich eine Luke, welche diese beiden Räume miteinander verbindet. Dadurch fällt nicht aller Dreck herunter, dafür sammelt er sich umso besser dort oben. Der Wind trägt Laub und Ähnliches auch durch das grobe Netz hindurch. Dieses wurde angebracht, damit dort keine Vögel brüten können – zum Schutz der mechanischen und elektronischen Glockensteuergeräte. Außerdem ist Vogelkot eine Gesundheitsgefahr, welche die Wartung unnötig kompliziert machen würde. Wir staunten also nicht schlecht, als wir neben den alten Fahnenmasten (unsere Kirche war vor langer Zeit einmal beflaggt!) auch einen schwarzen Kunststoffvogel gefunden haben.

Was macht dieser Kunststoffvogel im Glockenturm?

Bis in den letzten Winkel hat sich im Glockenturm Dreck angesammelt. Nach der Reinigungsaktion war alles wie neu. Andreas konnte nur durch eine Klettereinlage überall hin kommen. Es wurde ihm dann mit einer großen Beule gedankt.

Bis in den letzten Winkel hat sich im Glockenturm Dreck angesammelt. Nach der Reinigungsaktion war alles wie neu.

Was war sonst noch?

Wir haben weiter aufgeräumt. Der Raum über dem Altarbereich in der Kirche ist diesmal dran gewesen. Das hatten wir bei unserer letzten Reinigungsaktion nicht mehr geschafft. Hier befinden sich Utensilien fürs Gemeindefest und für das Krippenspiel an Weihnachten.

Das Aufräumen hat sich rentiert. Der Dachboden in der Kirche über dem Altarraum ist wieder frei zugänglich und geordnet.

Das Aufräumen hat sich rentiert. Der Raum ist wieder frei zugänglich und geordnet. Ganz rechts im Bild sieht man, dass noch ein Stück Fußboden fehlt. Aber dieser ist schon in Arbeit und wird das nächste mal montiert.

Regelmäßiges Rasenmähen gehört im Sommer auch dazu.

Neben dem obligatorischen Besuch am Recyclinghof hat Daniel das Rasenmähen übernommen. Zum Glück haben wir inzwischen eine große Biotonne. Rasen darf man eigentlich auch gar nicht mehr schreiben. Der Kirchenvorstand hat beschlossen, die Flächen rund um die Kirche und Gemeindehaus langfristig in eine Sandmagerwiese umzuwandeln. Klingt kompliziert, bedeutet aber vor allem, dass auf Bewässerung und zusätzliche Düngung verzichtet wird, um Insekten einen Lebensraum zu schaffen.

An diesem Gestell hängen verschiedene Orgelpfeifen, die eine Tonleiter ergeben, wenn man hineinbläst.

Auf der Empore wurde auch noch etwas befestigt. An diesem Gestell hängen verschiedene Orgelpfeifen, die eine Tonleiter ergeben, wenn man hineinbläst. Damit können wir Konfirmandinnen und Konfirmanden (und natürlich auch allen anderen Interessierten) zeigen, wie dieses Instrument funktioniert. Das Ganze ist leider schon etwas verbeult, die Pfeifen sind sehr empfindlich und wurden längere Zeit in einem Mülleimer gelagert! Leider jetzt auch nicht mehr zu ändern. Vielleicht bekommen wir bei der nächsten Reinigung der Orgel mal wieder neue – alte – Pfeifen vom Orgelbauer.

Zum Abschluss

Wenn alle arbeiten, kümmert sich keiner ums Essen. Das ging uns das letzte Mal mittags schon so, und diesmal war es auch nicht viel besser. Als Ausgleich haben wir diesmal aber überlegt, den Abend noch gemeinsam ausklingen zu lassen. Man darf sich ja wieder in kleinerem Kreis treffen. Und weil die Familie immer auf einen verzichten muss, wenn man in der Freizeit ständig in der Kirche tätig ist, wurden die gleich mit eingeladen. So haben wir den Tag bei Bratwurst und Steak ausklingen lassen.

Stärkung muss sein. Am Abend wurde Gegrillt, es gab Bratwürste und Steaks.
Grillen ganz ohne Gemeindefest an der Stephanuskirche. Wir hoffen, nächstes Jahr sitzen wir dann wieder in großer Runde zusammen.

Gemütlicher Abschluss nach getaner Arbeit - auch das gehört dazu!

Anekdote am Rande

Kurz bevor wir uns abends – geduscht – zum Grillen wieder treffen wollten, waren wir zum Teil noch immer in der Kirche. Das Licht im Eingangsbereich ließ sich nicht mehr ausschalten – oder nicht mehr an, je nach dem. Der Lichtschalter war falsch angeschlossen und irgendwie war da der Wurm drin. So ist es aber ja immer, wenn man „nur noch schnell“ was erledigen möchte. Am Ende hat es dann aber doch noch geklappt, und dem entspannten Abend stand nichts im Wege. Schön, wenn man weiß, man hat alles geschafft, was man sich vorgenommen hat 🙂

Der Bauausschuss bedankt sich für die Unterstützung bei Walter Albert, Andreas und Emil Freitag, Daniel Frank sowie Michael Fenn.

Für den Ausschuss – Christian Fenn

Gerüstet für (Sommer)Gewitter

Uns plagt schon länger die Befürchtung, unser Kirchendach ist nicht mehr das jüngste und möchte demnächst einmal rundum erneuert werden. Nachdem die Thomaskirche vor ungefähr zwei Jahren ein neues Dach erhalten hat und wir letztes Jahr auch vermehrt mit Wasserschäden in der Kirche aufgrund defekter Dachziegel zu kämpfen hatten, beschäftigte sich der Bauausschuss wieder intensiver mit diesem Thema.

Bei einer genauen Betrachtung der Rückseite der Ziegel vom Dachboden der Kirche aus, sieht die Lage aber gar nicht so schlimm aus. Die überwiegende Anzahl ist für das Alter in einem akzeptablen Zustand und wird auch noch die nächsten Jahre überstehen. Da die verwendeten Biberschwanzziegel in Doppeldeckung verlegt wurden, kann ein einzelner Ziegel brechen ohne dass sofort riesige Wasserschäden entstehen. Gerade bei Starkregen mit kräftigen Wind kann es dann aber das Regenwasser nicht mehr vollständig zurückhalten und es tropft auf das Tonnengewölbe der Kirche. Um hier Schäden zu vermeiden muss dann schnell gehandelt werden und die Fehlerstelle gefunden und ausgebessert werden.

Vorbeugung durch bessere Beleuchtung

Dachboden der Stephanuskirche mit Leiter und Werkzeug
Arbeiten am Kirchendach

Das Problem in der Vergangenheit war, dass es am Dachboden immer sehr dunkel war. Der Laufweg in der Mitte war zwar gut zu erkennen, der Zustand der Dachziegel war aber kaum ohne extra Licht in Form einen Taschenlampe oder ähnliches zu erkennen. Als wir die alten Stromkabel und den Lüftungsschacht der nicht mehr vorhandenen Umluftheizung entfernt haben kam die Idee auf, dieses Problem durch eine neue Beleuchtung anzugehen.

Beleuchtungssituation vor dem Umbau - Bild aufgenommen im Dachboden der Stephanuskirche
Beleuchtung Vorher

Beleuchtungssituation am Dachboden nach dem Umbau in der Stephanuskirche
Beleuchtung Nachher

Auf diesen beiden Bildern sieht man deutlich den Unterschied. Beide Aufnahmen wurden mit den gleichen Kameraeinstellungen vorgenommen. Vorher erfolgte die Ausleuchtung mit einfachen Glühbirnen, jetzt wird vom Betrachter aus gesehen nach links und nach rechts mit getrennten, lichtstarken LED-Strahlern beleuchtet.

Detailansicht des jetzt gut ausgeleuchteten Dachbodens der Stephanuskirche

Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Die Dachziegel können jetzt vom First bis in die Traufe ohne Probleme inspiziert werden. So können gebrochene oder fehlende Ziegel und auch kleine Undichtigkeiten sofort lokalisiert werden und wir können diese beheben lassen.

Durch diese Maßnahme hoffen wir die Sanierung des Daches der Stephanuskirche noch ein paar Jahre – vielleicht auch Jahrzehnte? – hinauszögern zu können. Damit ist es möglich die bevorstehende Glockensanierung und andere dringendere Projekte zu stämmen.

Blick auf die Stahlkonstruktion im Dachboden der Stephanuskirche in Nürnberg, Gebersdorf
Ein mächtiges Stahlgerüst trägt das Kirchendach. Auch dieses ist jetzt wieder gut zu erkennen. Der Dachstuhl als solches ist nicht isoliert. Auf dem Tonnengewölbe wurde allerdings eine Isolierung – wahrscheinlich Glaswolle – angebracht.

Der Bauausschuss bedankt sich bei Andreas und Emil Freitag für den Einsatz bei diesem Projekt!

Für den Bauausschuss – Christian Fenn

Kilometerweise Kabel

Blick vom Balkon der Stephanuskirche Nürnberg Gebersdorf auf die ausgebauten Elektrokabel

Ein ganzer Berg von Kabeln ist heute zusammengekommen, inklusive der alten Metall-Leerrohre die auf dem Kirchendach verlegt waren. Zusammengenommen mehrere Kilometer Kabel die wahrscheinlich noch aus der Bauzeit der Kirche im Jahr 1931 stammen. Die Elektroinstallation in der Stephanuskirche wurde seitdem schon mehrmals überarbeitet. Die Beleuchtung wurde immer wieder den Bedürfnissen und technischen Möglichkeiten angepasst. Dabei wurden regelmäßig neue Kabel verlegt, und die Alten einfach „abgezwickt“ und liegengelassen. Auf dem holzgetäfelten Tonnengewölbe fanden wir so viele Kabelstränge nebeneinander laufend vor, die alle sehr ordentlich verlegt und befestigt waren, heute aber nicht mehr den technischen Anforderungen genügen und somit auch nicht erhalten werden mussten.

Durch das Tonnengewölbe war eine Demontage gar nicht so einfach, man muss genau aufpassen wo man hintritt und dabei versuchen, sich nicht den Kopf zu stoßen. Die Luft ist stickig und überall (wirklich überall) gibt es vom Dreck schwarz gewordene Spinnweben und alte, verlassene Wespennester.

Ein Multimediakabel

Der Grund für die Arbeiten am Dachboden war aber ursprünglich ein ganz anderer: Durch den Verkauf von bestimmten Frequenzen für die Mobilfunknetze mussten wir vor ein paar Jahren neue Funkmikrofone anschaffen.

Blick auf das Tonnengewölbe der Stephanuskirche Nürnberg Gebersdorf vom Dachboden mit der alten und neuen Elektroinstallation
Blick auf das holzgetäfelte Tonnengewölbe vom Dachboden der Stephanuskirche. Das Bild entstand direkt über dem Chorpodest auf der Empore. Dort soll eine Verbindung zwischen Dachboden und Empore geschaffen werden.

Die neuen Geräte kommen aber mit den dicken Kirchenmauern nicht so gut zurecht wie die Alten, und wenn mehrere Mikrofone im Einsatz sind, kommt es regelmäßig zu Störungen beim Empfang. Die Lösung dafür ist die Montage der Empfänger für die Funkmikrofone auf der Empore. Bisher befindet sich auch das Mischpult, mit welchem unter anderem die Lautstärke geregelt werden kann, in der Sakristei. Wir wollen auch dieses auf die Empore stellen, damit in Zukunft bei mehreren Beteiligten in Familiengottesdiensten insgesamt eine bessere Tonqualität erreicht werden dann.

Verlegtes Leerrohr auf dem Dachboden der Stephanuskirche Nürnberg Gebersdorf für ein neues Multimediakabel

Dazu ist aber ein Verbindungskabel nötig, welches die kabelgebundenen Mikrofone mit dem Mischpult und dieses wiederrum mit den Lautsprechern im Kirchenraum und der Induktionsschleife verbindet, welche wir für Gottesdienstbesucher mit Hörgeräten besitzen. Im Kirchenraum selbst ist eine Verlegung eines neuen Kabels quasi unmöglich. Durch den Denkmalschutz sind alle Arbeiten genehmigungspflichtig und auch mit sehr hohen Kosten verbunden. Was also tun? Die Lösung war eine Verlegung von der Sakristei aus auf den Kirchendachboden, von dort dann Richtung Empore und direkt über der Empore an der Wand entlang vom Dachboden wieder herunter. Das Kabel ist so nicht zu sehen, vergleichsweise einfach zu verlegen und – für uns auch sehr wichtig – in ehrenamtlicher Arbeit durchführbar. Auf diesem Bild ist der Kabelkanal zu sehen, welcher auf der rechten Seite um ein zusätzliches Leerrohr ergänzt wurde. In diesem wurde in einem zweiten Schritt ein spezielles Multimediakabel für die Tonübertragung eingezogen. Dieses darf nicht mit den normalen Stromkabeln in einem Kanal laufen, da es sonst zu Störgeräuschen kommen kann.

Spuren der Umluftheizung

Wer das vorangegangene Bild genau betrachtet, kann auch noch auf der linken Seite das alte Lüftungsrohr erkennen. Dabei handelt es sich um ein Relikt der Umluftheizung, mit welcher unsere Kirche früher beheizt wurde. Als diese aus verschiedenen Gründen entfernt wurde, blieb – wir kennen es von den Kabeln – die ganze Technik in der Kirche. An mehreren Stellen finden sich auch heute noch Steuerungs- und Regeltechnik, Ein- und Auslässe und eben dieses Lüftungsrohr. Auch diese Überbleibsel wollten wir entfernen.

Altes Lüftungsrohr der Umluftheizung auf dem Dachboden der Stephanuskirche Nürnberg Gebersdorf

Zu viert war es uns gerade so möglich, dieses auf den Laufsteg zu wuchten. Ein Abtransport schien aber unmöglich. Ein Rohrstück war sechs Meter lang und über 100 Kilogramm schwer. Die enge Wendeltreppe im Kirchturm ist dafür nicht geeignet. Die Kirche hat einen kleinen Balkon, wir hatten aber Sorge, dass das unkontrolliert fallende Rohr eine Beschädigung verursacht. Es blieb nur die Möglichkeit, das Lüftungsrohr an Ort und Stelle zu zerkleinern. Da es aus Metall war und ein Winkelschleifer (Flex!) aufgrund der Brandgefahr nicht in Frage kommt, war die rettende Lösung eine Stichsäge. Trotz zwei Autos vollgepackt mit Werkzeug, um auf sämtliche Eventualitäten vorbereitet zu sein, hatten wir diese natürlich nicht dabei.

Anhänger von Roland Roithmeier mit Altmetall von der Umluftheizung in der Stephanuskirche

Beim zweiten Versuch hat es dann geklappt und das Lüftungsrohr konnte in immer noch sperrigen Einzelteilen in den Hänger verladen werden, den uns Roland Roithmeier dankenswerterweise zur Verfügung gestellt hat. Florian und Walter Albert haben diesen dann gleich noch zum Recyclinghof gefahren und damit war diese Baustelle auch erledigt.

Was wäre eine Baustelle ohne einen Abbruchhammer?

Einsatz des Schlagbohrers beim Entfernen des alten Kamins der Umluftheizung auf dem Dachboden der Stephanuskirche Nürnberg Gebersdorf

Das Lüftungsrohr hatte eine gemauerte Verbindung, welche den Heizungskeller unter der Sakristei mit dem Dachboden verbunden hat. Dieser Kamin war bei näherer Betrachtung schon äußert instabil und konnte nicht mehr guten Gewissens ungesichert verbleiben. Nachdem dieser sowieso nicht mehr gebraucht wurde, haben wir uns kurzerhand entschlossen, diesen bis zur Holzbodendecke über dem Altarraum abzutragen. Am Dachboden ist die Staubentwicklung ja auch nicht so schlimm wie es in der Kirche der Fall wäre. Zum Glück hatten wir uns einen Tag ausgesucht, an dem der Himmel bedeckt war. Hätte die Sonne geschienen, wäre der Saunabetrieb schon lange eröffnet worden. So konnten wir uns noch dem letzten Abschnitt zuwenden.

Über der Sakristei gibt es einen kleinen Raum, welcher nur über eine Hühnerleiter vom Dachboden aus erreicht werden kann. In den letzten zwanzig Jahren ist hier wahrscheinlich niemand mehr gewesen. Die dort aufbewahrten Sachen hätte man schon damals am besten weggeworden. Auf den nachfolgenden Bildern ist links der Eingang zu diesem Raum zu sehen. Auf ein „Vorher“-Bild wurde verzichtet, man sieht ja schon im Vorraum, welche „Schätze“ sich dort befinden.

Dachboden der Stephanuskirche Nürnberg Gebersdorf
Leerer und gereinigter Raum über der Sakristei der Stephanuskirche Nürnberg Gebersdorf
Der ausgeräumte und besenrein hinterlassene Raum über der Sakristei. Man beachte die Treppe ohne Handlauf, welche direkt nach der Tür beginnt. Auf dem Foto schlecht zu erkennen: Es geht fast drei Meter nach unten! Wir werden demnächst noch eine Absturzsicherung anbringen. Bisher wurde einfach der Schlüssel versteckt 🙂

Wir haben noch viele Elektrokabel neu oder besser gesagt überhaupt einmal beschriftet, und am Ende selbstverständlich alles gesaugt hinterlassen. Über den weiteren Fortschritt auf der Empore werde ich berichten, für heute haben wir aber nach acht Stunden die Segel gestrichen und freuen uns alle auf eine Dusche, wenn wir überhaupt noch ins Haus gelassen werden.

Der Bauausschuss bedankt sich für die Unterstützung bei den Hausgemeinschaften und somit coronakonformen Teams aus Florian und Walter Albert, Andreas und Emil Freitag, Martina und Peter Schäfer sowie Michael Fenn.

Für den Ausschuss – Christian Fenn