Kurschus ist neue EKD-Ratsvorsitzende

Annette Kurschus ist neue EKD-Ratsvorsitzende, hier ein Bild von ihr nach der Wahl

Die westfälische Theologin Annette Kurschus ist neue Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Die Synode wählte die Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen am Mittwoch mit 126 von 140 Stimmen zur obersten Repräsentantin der rund 20,2 Millionen deutschen Protestanten. Es gab vier Nein-Stimmen und zehn Enthaltungen. Die 58-jährige Kurschus war zuvor bereits stellvertretende EKD-Ratsvorsitzende und ist nach Margot Käßmann die zweite Frau an der Spitze der EKD in deren Geschichte. Sie folgt auf Heinrich Bedford-Strohm, der nicht für eine weitere sechsjährige Amtszeit kandidierte.

Perspektive

In der Thomaskirche steht links im Altarraum eine Figur deren Kopf fehlt, ein altes Kunstwerk eben. So dachte ich bis vor Kurzem. Ich war verblüfft, als ich neulich zum ersten Mal die Skulptur bewusst aus der Nähe betrachtet habe. Beim genaueren Betrachten hat sich herausgestellt, dass ich mich getäuscht habe: Die Figur ist vollständig und zeigt Christopherus mit dem Jesuskind.

Wie oft liege ich auch mit meinen Einschätzungen über andere Menschen falsch? Ich bilde mir vorschnell eine Meinung, stecke sie in Schubladen, drücke ihnen einen Stempel auf und meine sie zu kennen. Wenn ich mir Zeit für mein Gegenüber nehme, näher hinsehe, dann werde ich offen für die Begegnung und erlebe dadurch auch immer wieder Überraschungen und spannende Begegnungen. Wenn Sie das nächste Mal jemanden begegnen, nehmen Sie sich Zeit, sehen Sie genauer hin, es lohnt sich bestimmt.

Nachtrag

Die schwarze Christopherus-Figur ist ein Geschenk der evangelischen Gemeinde im heutigen polnischen Bytom, ehemals Beuthen/Oberschlesien. Pfarrer Berger, bis 1991 Pfarrer unserer Gemeinde, hielt dorthin Kontakt. Der ihm nachfolgende Pfarrer Lennert unternahm sogar mit einigen Gemeindegliedern eine Fahrt zu dieser Gemeinde und es erfolgte ein Gegenbesuch bei uns. Die Skulptur ist aus Steinkohle gefertigt, was darauf hinweist, dass in der Gegend um Bytom vor allem Steinkohle abgebaut wurde.

Markus Koppenmeier

Rückblick Bücherbasar

Bücherbasar im Gemeindehaus der Stephanuskirche Nürnberg 2021. Auf Tischen wurde eine Auswahl von guterhaltenen, gebrauchten Bücher, (z.B. Romane, Kinderbücher usw.) angeboten.

Zum Glück konnte dieses Jahr wieder unser beliebter Bücherbasar stattfinden. In der Corona-Zeit haben sich viele Bücher angesammelt, die uns für unseren Basar gespendet worden sind. Ein Team um Christine Jordan hat diese liebevoll sortiert und für den Verkauf vorbereitet. Und natürlich gab es auch dringenden Bedarf an Lesestoff – den wir hoffentlich befriedigen konnten.

Es wurde ausgiebig gestöbert und viele Bücher fanden für eine kleine Spende einen neuen BesitzerIn.

Wir danken allen Besucherinnen und Besuchern für Ihren Einkauf!

Dank dieser Aktion und Ihrer Unterstützung konnten wir über 400€ für die Kirchengemeinde an Spenden einnehmen. Viele Bücher fanden so für eine kleine Spende eine neue Besitzerin, einen neuen Besitzer. Die restlichen Bücher werden wie immer an eine Hilfsorganisation weitergegeben. Wir hoffen, dass wir auch das nächste Jahr wieder einen Bücherbasar anbieten können!

Engagiert für diese Welt

Die Welt gestalten – Die Schöpfung bewahren

Dürre in Chimanimani
Kuda Gudyanga (46) und seine Frau NoMatter (39) in Nyanyadzi, Chimanimani an der Ostgrenze Simbabwes. Die Region hat eine schwere Dürre erlebt und ist vom Klimawandel stark betroffen. Dadurch sind die Kleinbauern von großen Verlusten bei der Ernte und dem Viehbestand bedroht.

Eine Welt. Ein Klima. Eine Zukunft. So heißt das Motto der 63. Aktion Brot für die Welt im Jahr 2021/2022. Es zeigt sich immer deutlicher: Die Arbeit dafür, dass Menschen den Klimawandel in all seiner Konsequenz begreifen und beginnen zu handeln, kann nur global wirksam sein. Sowohl in der politischen als auch in der Projektarbeit engagiert sich Brot für die Welt für vom Klimawandel betroffene Menschen in den Ländern des Globalen Südens: Gemeinsam mit Partnerorganisationen und Bündnispartnern auf nationaler und internationaler Ebene treten wir für eine ambitionierte und menschenrechtsbasierte Umsetzung des Pariser Klimaabkommens ein. Wir engagieren uns dafür, dass Deutschland und die Europäische Union einen fairen Beitrag zur finanziellen Unterstützung der Entwicklungsländer leisten. Wir treten dafür ein, dass Menschen, die ihre Heimat aufgrund des Klimawandels verlassen müssen, Schutzansprüche einfordern können. Wir helfen Kleinbauernfamilien dabei, sich an die Klimaveränderungen anzupassen und widerstandsfähiger gegenüber Wetterextremen zu werden, zum Beispiel durch den Anbau dürre- oder salzresistenter Getreidesorten, effiziente Bewässerungssysteme sowie das Anlegen von Steinwällen zum Schutz vor Erosion. Wir unterstützen Maßnahmen zur Katastrophenprävention, etwa die Errichtung von Deichen und sturmsicheren Häusern oder den Aufbau von Frühwarnsystemen. Wir fördern Aktivitäten zum Klimaschutz, wie den Bau energiesparender Öfen, die Verwendung von Solar- oder Wasserenergie und das Aufforsten von Wäldern.

Helfen Sie helfen.

Spendenkonto Bank für Kirche und Diakonie
IBAN : DE 10 1006 1006 0500 5005 00 
BIC : GENODED1KDB

Schöne neue Welt!

Gute und gerechte Schönheit – darum geht es diesmal in der Theologischen Reihe „Schön wär’s…“

Sandro Botticelli: Die Geburt der Venus

Schon die Antike kennt die Sehnsucht nach einer schönen neuen Welt. Prägend war die Vorstellung, dass sich die Schönheit der neuen Welt in einer anderen Gerechtigkeit zeigt. Wie sieht diese gerechte Welt aus? Welche Rolle spielen gesellschaftliche Statusmerkmale wie persönliche Freiheit/Unfreiheit, Alter, Geschlecht oder Herkunft? Wie können ungerechte Verhältnisse überwunden werden? Welche Impulse kann die christliche Botschaft von einer gerechten Welt setzen?

Weitere Informationen und Anmeldung bis zum 10. November unter Forum Erwachsenenbildung Nürnberg.

Stellenangebot

Die Kirchengemeinde der Stephanuskirche sucht zum 01. März 2022

eine/n Hausmeister/in (m/w/d)

auf Minijob-Basis. Sie sollten handwerkliche Grundkenntnisse besitzen, um im Gemeindehaus, in der Kirche und in unserem Kindergarten Kleinreparaturen durchführen zu können. Außerdem sollten Sie – mit Unterstützung durch unsere ehrenamtlichen Mitarbeitenden – für Sauberkeit und Ordnung der Außenanlagen sorgen.

Wir suchen eine freundliche und kontaktfreudige Persönlichkeit, die selbständig
und verantwortungsbewusst arbeitet. Erforderlich ist ein gültiger Führerschein (Klasse B oder B-E). Die Arbeitszeit kann flexibel gestaltet werden.

Ihre Bewerbung

richten Sie bitte postalisch oder per E-Mail an:
Evang.-Luth. Pfarramt Stephanuskirche
Neumühlweg 20a
90449 Nürnberg
oder Pfarrerin gabriele.edelmann-richter@elkb.de

Lass dich nicht vom Bösen überwinden

Der Videogruß von Heinrich Bedford-Strohm, EKD-Ratsvorsitzender

„Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem.“ Der Wochenspruch aus Römer 12 bringt etwas zum Ausdruck, was ebenso schwer wie notwendig ist. Es ist schwer, weil wir natürlich dazu neigen, das Böse mit Bösem zu beantworten. Wenn mich jemand angreift oder verletzt, dann tut das zunächst einfach weh. Und ich habe natürlich den spontanen Impuls, mich zu verteidigen oder lasse mich vielleicht sogar emotional dazu hinreißen, mit gleicher Münze zurückzuschlagen. Aber ich vermute, wir haben alle die Erfahrung gemacht, dass diese Reaktion die Spirale der Verletzung nur noch anheizt. Es wird immer schlimmer und am Ende sind alle Verlierer.

„Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem“, sagt Paulus. Und man merkt, wie sehr er dabei von Jesus selbst inspiriert ist, der ja in so eindrücklichen Worten von der Feindesliebe gesprochen hat. Deswegen: Wenn mir jemand Unrecht zufügt, wenn jemand mich verletzt, dann hilft es, einen Moment innezuhalten. Es hilft, an Jesus zu denken. Es hilft, seine Liebe in mir wirken zu lassen. Vielleicht überwinde ich dann meinen spontanen Wunsch, verbal zurückzuschlagen. Vielleicht kann ich in meinem Gegenüber nicht mehr nur den Gegner, sondern vor allem den Menschen sehen. Vielleicht bekomme ich dadurch die Kraft zu einer entwaffnenden Freundlichkeit.

„Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem.“ Ich glaube, das ist keine weltfremde Träumerei. Ich glaube, es funktioniert. Lasst es uns so oft wir können einfach ausprobieren.

Geht gesegnet und behütet in diesen Tag.

Prof. Dr. Heinrich Bedford-Strohm,
Vorsitzender des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland

Wohnungen gesucht!

Gerne teilen wir nachfolgenden Aufruf der Thomasgemeinde und bitten um Ihre Mithilfe.

Symbolbild: Wohnungssuche

Zum Jahresende müssen „unsere“ zwei Mietparteien das Pfarrhaus der Thomaskirche verlassen, da die Mietverträge aufgrund des zukünftigen Bauvorhabens nicht mehr verlängert werden konnten.

Bisher blieben ihre Bemühungen neue Wohnungen zu finden leider ohne Erfolg. Falls Sie etwas wissen oder hören sollten über freiwerdende Wohnungen, würden sich „unsere“ Mieter sehr darüber freuen.
Die Kontaktaufnahme würde über das Pfarramt der Thomaskirche erfolgen.

Ihr Pfarramt der Thomaskirche

Lasst uns aufeinander achthaben und einander anspornen zur Liebe und zu guten Werken

Symbolbild: Autos parken dicht gedrängt links und rechts an einer Straße

„Sie haben Ihr Auto zu weit auf den Gehweg gefahren. Da kommt keiner mehr mit dem Kinderwagen durch. Ich finde das unmöglich! Es gibt doch in der Nebenstraße bestimmt Parkplätze.“, fährt mich eine ältere Dame mit zornigem Gesichtsausdruck lautstark an. Einen Tonfall wählt sie dabei, den ich auch schon gewählt habe, wenn ich sehr empört war. Gerade noch war ich froh gewesen, nur zwei Minuten zu spät bei der Krankengymnastik anzukommen. Mit kleinem Kind ist pünktlich zu sein eine Herausforderung. Jetzt schäme ich mich ein bisschen, ärgere mich über die unfreundliche Art der Dame und noch mehr darüber, dass sie mich ertappt hat und sage kleinlaut: „Stimmt, Sie haben recht.“

Recht hatte sie wirklich! So zu parken ist wenig liebevoll. Und trotzdem habe ich es gemacht, weil das Ziel „Pünktlichkeit“ in meinem Denken gerade einen größeren Stellenwert einnahm als „liebevolles Parkverhalten“. Schade eigentlich!

Bedauerlich auch, dass sich die Frau so sehr ärgern musste, dass sie mich nicht freundlich darauf aufmerksam machen konnte, dass ich mein Auto auch geschickter platzieren könnte. Gewirkt hat es trotzdem bislang. Ich denke an ihre Worte, wenn ich überlege, wo ich parke.

„Lasst uns aufeinander achthaben und einander anspornen zur Liebe und zu guten Werken.“

Monatsspruch für den Oktober aus dem Hebräerbrief (Hebr. 10,24)

Angespornt und zurechtgewiesen zu werden sind zweierlei Dinge. Es ist ein schmaler Grat zwischen Besserwisserei und dem Ansporn zu gutem Verhalten,
zwischen aufeinander achthaben und einander kontrollieren. Das merken wir gerade in dieser Zeit zwischen Impfangeboten und Maskenpflicht.

Die frohmachende und befreiende Botschaft kommt für mich schon vor unserem Wochenspruch: Dort steht, dass wir Freimut haben können, weil Jesus uns den freien Zutritt zu Gott ermöglicht hat. Er hat uns „reingewaschen“, wir sind frei von einem bösen Gewissen, sagt der Verfasser des Hebräerbriefes.

Dies gilt von Jesus her. Eine unglaubliche Liebe ist es, die uns da trägt und erträgt
in all unserer Lieblosigkeit. Sie spornt mich an! Auch wenn ich es nicht jedes Mal gut hinbekomme, gut auf andere zu achten. Ich glaube fest daran, dass uns diese Liebe wirklich verändert und merke, wie gut es mir tut, trotz allen Versagens fröhlich in die Arme unseres warmherzigen Gottes kommen zu dürfen.

Haben Sie freien Mut und ein befreites Gewissen, haben Sie auf andere Acht und spornen Sie Ihre Mitmenschen in Liebe an zu allem Guten! Wie könnte ein positiver Ansporn aussehen, wenn Sie sich über das Parkverhalten eines anderen ärgern? Vielleicht erzählen Sie mir davon, wenn wir uns treffen!

Solche Gedankenspiele sind eine gute Übung für den Ernstfall. „Darf ich Ihnen ihr Auto auf den besten Parkplatz der Straße stellen?“, wäre jedenfalls ein Angebot für mich, das ich erfreut annehmen oder das mich trotz guter Laune zum Nachdenken bringen würde!

Juliane Jung, Pfarrerin der Thomaskirche