Symbol der Fruchtbarkeit und des Lebens

Symbol der Fruchtbarkeit und des Lebens: Das Getreide.

Das Getreide

Im Ackerbau spiegelt sich der ewige Kreislauf von Leben, Tod und Wiedergeburt wider: Stets bleibt die Ungewissheit, ob die Saat auch aufgehen, blühen und schließlich Frucht tragen wird. Die Kunst des Ackerbaus verbanden unsere Ahnen daher mit göttlichem Einfluss. Höhere Mächte mussten den Menschen diese Fähigkeiten gelehrt haben. Für die Griechen war dies einst Demeter – ein Name, der heute als ökologischer Markenartikel für natürliche und gesunde Ernährung steht.

Lag der Segen der Götter auf dem Volk, war mit gutem Ertrag auf dem Feld zu rechnen. Das Getreide symbolisiert mit seinen Ähren die Fruchtbarkeit und den Reichtum. Von der Antike bis zur Moderne sind zeichenhaft Ähren und Körner auf Münzen zu finden.

Die christliche Religion nahm das Getreide sinnbildlich als „Brot des Lebens“ auf. Altartücher und Kelche sind mit Ähren verziert. Als „Madonna im Ährenkleid“ wurde die Erdmutter Maria verehrt. Christus selbst brach beim Abendmahl das Brot und sagte: „Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel gekommen ist. Wer von diesem Brot isst, der wird leben in Ewigkeit. Und dieses Brot ist mein Fleisch, das ich geben werde für das Leben der Welt.“ Noch heute wird in der heiligen Eucharistie diese symbolische Wandlung gefeiert.

Die ersten Feldfrüchte waren vermutlich aus dem Nahen Osten stammende Wildgräser. Wandernde Völker nahmen ihre Getreide mit. Die ältesten Funde stammen aus dem Nildelta (um 4.000 v. Chr.). In Europa sind um 3.000 vor Christus Gerste und Emmer nachgewiesen.

Die Zubereitung des nährstoffreichen und schmackhaften Nahrungsmittels hat ebenfalls einen weiten Weg hinter sich: Ursprünglich wurde Getreide als Aufguss von rohen oder gerösteten Körnern genossen, später als Brei aus gestoßenen und gemahlenen Körnern. Aus ungegorenem Teig wird das brotartige Fladengebäck hergestellt. Als feinkörniges, pulveriges Mehl mit unterschiedlichen Mineralstoffgehalten ist es Grundlage für die vielfältigsten Brotrezepte.

Stefan Lotz

Zerbrechliche Schönheit


Vor Kurzem sah ich auf einem Spielplatz ein Mädchen stehen und Seifenblasen pusten. Ganz versunken stand sie da und blies vorsichtig und konzentriert. Manchmal zerplatzten die schillernden Blasen schon vor dem Fliegen; manchmal kamen keine, selten schaffte sie ganz große. Und wenn sie flogen, haben die anderen Kinder oder Geschwister versucht, sie zu fangen. Fasziniert schaute ich zu. Wenn niemand die Seifenblasen zerklatschte, konnte ich länger die Farben bestaunen: Für Momente war es wie ein Regenbogen. Mit jeder Drehung tauchten wieder andere Farben auf. Das Mädchen konnte durch vorsichtiges Pusten eine kleine Weltkugel voller Farben zaubern. Es war ihr anzusehen, dass das für sie ein unglaublich erhebendes Gefühl war.

Aber damit verbunden war auch Trauer: Kleine Seifenblasen zerplatzten schon, noch bevor sie richtig fliegen konnten. Besonders gelungene flogen unaufhaltbar davon. Sie waren nicht zu bewahren. Seifenblasen festhalten zu wollen, bedeutet, sie zu zerstören. Nur für wenige Momente scheinen sie einem zu gehören, dann lösen sie sich und fliegen himmelwärts.

So ist es wohl mit allem Schönen in unserem Leben. Es ist herrlich, wenn man es zu genießen weiß. Aber wir können es nicht festhalten. Es ist immer nur für den Moment. Aber dieser Moment ist kostbar und wertvoll. Wer sich gleich schon mit dem Gedanken beschwert, dass er vergehen wird, der nimmt sich den Zauber der Schönheit.

Eigentlich macht gerade die Zerbrechlichkeit die Schönheit so wertvoll: Was für ein Glück, ein Kinderlachen zu hören! Was für ein Glück, den Sonnenuntergang zu sehen! Was für ein Glück, den Duft des Flieders zu riechen!

Wir wissen: Kinder werden groß, die Nacht beendet das Sinken der Sonne, der Flieder verblüht. Aber gerade diese Erinnerungen sind so schön, dass sie ein ganzes Leben lang uns lieb bleiben. Unermesslich aber ist Gottes Reichtum an schöpferischer Kraft: Neue schöne Momente werden kommen.

Wenn wir immer nur der einen schönen Seifenblase nachschauen und nachtrauern, dann werden wir die anderen gar nicht bemerken. Wenn wir sie ziehen lassen, können wir neue Seifenblasen entstehen lassen und bestaunen. Und wieder und wieder daran froh werden.

Gott weiß immer neue Schönheit in unser Leben zu bringen. Auch sie klein und zerbrechlich, auch sie vergänglich. Aber gerade darum so kostbar und beglückend.

Diese Erfahrung wünscht Ihnen immer wieder!

Judith Lena Böttcher, Pfarrerin der Thomaskirche

Kehrd wärd

rund um die Kirche und um das Gemeindehaus

Wann und wo?

Am 18. September ab 9.00 Uhr rund um unser Gemeindehaus für zwei Stunden oder wenn Sie mögen länger. Für alle gibt es auf jeden Fall a gscheide Brotzeit.

Was gibt es zu tun?

Hier eine Auswahl – wir finden sicher für jede und jeden eine tolle Aufgabe 🙂

Anmeldung

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich – Sie erleichtern uns aber die Vorbereitung und Planung wenn Sie im Pfarramt per Mail, Telefon oder E-Mail kurz bescheid geben, dass Sie dabei sein können. Werkzeug ist vorhanden, bringen Sie aber gerne Ihre Lieblingsgeräte mit.

Vielen Dank schon jetzt für Ihre Unterstützung!

Für Mitarbeitende unserer Gemeinde

Anstelle unserers Mitarbeiterdankfestes, welches wir hoffentlich im kommenden Jahr wieder feiern können, laden wir alle Mitarbeitenden unserer Kirchengemeinde ein, Gemeinschaft zu erleben und zu spüren bei der Feier des Abendmahls. Gerade weil wir auch in diesem Jahr nur wenige Möglichkeiten hatten, uns zu treffen und uns in den Blick zu nehmen, freuen wir uns auf diese besondere Art der Begegnung und des Miteinanders am Tisch des Herrn.

24. September um 19:00 Uhr in der Stephanuskirche

Falls es die aktuelle Corona-Lage zulässt, könnten wir im Anschluss daran noch bei einem kleinen Getränk beieinanderstehen.

Bitte melden Sie sich im Pfarramt telefonisch oder per E-Mail an.

Wir freuen uns auf Ihr Kommen!

Im September

Himmel mit Wolken

Wie schön ist es,
sich nicht alles selber
verdanken zu müssen.
Wie gut tut es,
den Blick zu bewahren für das,
was andere hinzugetan haben.
Ich wünsche dir,
dass du den Segen entdeckst,
der hineingeweht ist
in dein Tun und Lassen.
So viel ist gewachsen.
Nun ist Zeit zu ernten
und „Danke“ zu sagen.

Tina Willms

Tiere sind keine Dinge

Symbolbild: Bibel

Riesige Monokulturen, Massentierhaltung, industrielle Großschlachtung zählen heute zu den besonders abstoßenden Seiten des Umgangs mit der Tier- und Pflanzenwelt. Alles unausweichlich? Der Mensch müsse sich ernähren, heißt es entschuldigend. Die Bibel habe dem Menschen sogar den Auftrag erteilt, sich die Welt mitsamt ihren Tieren untertan und nutzbar zu machen.

Was in der Bibel steht, lässt sich allerdings auch anders lesen. Tier und Mensch sind nicht nur aus Sicht der Evolutionslehre verwandt. Sie gehen auch nach biblischer Vorstellung auf denselben göttlichen Schöpfungsplan zurück. Und sie würden eines Tages wieder Teil desselben messianischen Reiches sein: eines Reiches im friedlichen Miteinander. Die ursprüngliche Harmonie der Tiere untereinander und jene zwischen Tier und Mensch werde im messianischen Reich wiederhergestellt.

Ja, die Bibel sagt, der Mensch solle sich die Tiere untertan machen. Aber dabei soll er sich ihnen gegenüber verhalten wie ein Hirt gegenüber seiner Herde: fürsorglich, bewahrend. Gott schuf die Tiere, damit der Mensch nicht allein sei, erzählt das 1. Buch Mose 2,18. Das Ruhegebot am Sabbat gilt für den ganzen Hausstand mitsamt den Tieren (2. Buch Mose 20,10). Demnach sind Tiere keine gewöhnlichen Sachwerte – auch wenn das deutsche Strafrecht (anders als das Bürgerliche Gesetzbuch) sie bei Diebstahl oder Beschädigung noch als Sache behandelt.

Konsequenter Tierschutz ist kein Nischenthema für Träumer. Es ist ein Gradmesser dafür, wie Menschen mit sich selbst und untereinander umgehen. Gott hat die Tiere nicht der Willkür der Menschen übergeben, sondern in ihre Obhut. Was die Bibel als anfängliche Harmonie der Schöpfung ausmalt, soll am Ende der Zeiten wiederkehren. Das ist nicht nur als schöner Traum gemeint. Sondern auch als religiöses Leitbild für das, worauf Menschen hoffen und hinarbeiten sollen.

Eduard Kopp
Aus: „chrismon“, das Monatsmagazin der Evangelischen Kirche. www.chrism
on.de

Ich setze meinen Fuß in die Luft und sie trägt

– nach Hilde Domin, mit dem Buch Rut unterwegs.

Viele Wege führen auf den Schwanberg. Einen davon können Sie unter die Füße oder das Rad nehmen beim Schwanberg-Pilgertag am 25. September 2021!

Symbolbild: Frau läuft einen Wanderweg entlang

Rund um den Schwanberg brechen Menschen aus verschiedenen Orten auf, hören, schauen, spüren, meditieren, fragen, schweigen, beten, singen, kommen an, feiern. Der erste Schwanberg-Pilgertag steht in der Tradition der Sternwallfahrt und setzt zugleich neue Akzente.

Ein Team aus evangelischen und katholischen Christinnen und Christen hat den Tag vorbereitet. Die spannende biblische Geschichte von Rut begleitet die Pilgerinnen und Pilger in mehreren Etappen auf dem Weg.

Auf dem Berg treffen sich alle und feiern um 16 Uhr gemeinsam einen ökumenischen Gottesdienst. Anschließend ziehen die Pilgerinnen und Pilger zum Kappelrangen und bitten um den Segen für das Fränkische Land. Bei einem Imbiss klingt der Tag aus.

Informationen zu den 14 Startorten und -zeiten finden Sie hier auf unserem Flyer.

Bitte Mitbringen

Verpflegung und Getränke für unterwegs, Sitzkissen, Stift und etwas Geld für den Imbiss auf dem Schwanberg.

Um besser planen zu können, bitten wir um Ihre Anmeldung bis zum 11. September 2021, vielen Dank! Aber auch danach ist eine Anmeldung noch möglich und hilfreich für unsere Vorbereitungen.

Kontakt

Sr. Franziska Fichtmüller CCR
ffichtmueller@ccr-schwanberg.de
Tel: 09323 32 125
Es ist ein Anrufbeantworter geschaltet, bitte hinterlasen Sie auch ihre Telefonnummer.

Ihr sät und bringt doch wenig ein, ihr esst und werdet doch nicht satt …

Der Videogruß von Heinrich Bedford-Strohm, EKD-Ratsvorsitzender

„Ihr sät viel und bringt wenig ein; ihr esst und werdet doch nicht satt; ihr trinkt und bleibt doch durstig; ihr kleidet euch, und keinem wird warm; und wer Geld verdient, der legt’s in einen löchrigen Beutel.“ Das ist der Monatsspruch aus Haggai 1 für den Monat September, der heute beginnt. Es ist ein herausforderndes Bibelwort, aber zugleich ein stärkendes, weil es unseren Blick auf das Wesentliche lenkt: säen, essen, trinken, sich kleiden, Geld verdienen – alles schön. Aber war es das schon? Lohnt es sich, dafür zu leben?

Der Prophet Haggai spricht diese Worte vor 2500 Jahren, als das Volk Israel aus dem babylonischen Exil zurückkommt und neu anfangen will. Haggais Worte leiten seinen Aufruf ein, den Tempel, das Haus Gottes neu aufzubauen. Dass wir das Haus Gottes in uns neu aufbauen, das brauchen wir heute auch. Zählen, essen, trinken, sich kleiden, Geld verdienen ist zu wenig. Unser Leben braucht ein Ziel, braucht einen Sinn. Nur so vor sich hin leben reicht nicht. Wofür leben wir? Wer sein Herz öffnet für Gottes Geist, wer sich von Gott geschaffen und geliebt weiß, der spürt die Antwort: mit und für Gott leben, mit und für den Mitmenschen leben, sich selbst gehalten wissen in einer Hand, die in guten und in schweren Zeiten da ist und auch im Sterben. Das ist die Spur, auf die Haggai uns setzt.

Ich werde die herausfordernden Worte Haggais diesen Monat immer wieder lesen und darüber nachdenken, wofür ich lebe und was meinem Leben Sinn gibt. Und darauf warten, dass ich mitten in diesen Tagen Gottes Geist spüren und Antworten finden werde.

Geht gesegnet und behütet in diesen Tag.

Prof. Dr. Heinrich Bedford-Strohm,
Vorsitzender des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD

Lobe den Herrn meine Seele

Eine Kirchenmusikerin und eine Theologin nehmen sich in jeder Folge eins der evangelischen Wochenlieder vor. Sie reden über Geschichte, Melodie und Text des Liedes und teilen Ideen, wie man es im Gottesdienst einsetzen kann.

Symbolbild Kopfhörer

Der Wochenliederpodcast

Martina Hergt von der Arbeitsstelle für Kirchenmusik in Sachsen und Kathrin Mette von der sächsischen Ehrenamtsakademie sind die Gesprächspartnerinnen.

https://wochenliederpodcast.podigee.io/13-lobe-den-herrn-meine-seele

Das Wochenlied für den 14. Sonntag nach Trinitatis hat in unserem Liederheft „Kommt, atmet auf“ die Nummer 010

Lobe den Herrn meine Seele (010)

Beschwingt kommt das Wochenlied für den nächsten Sonntag daher, der um das Thema „Dankbarkeit“ kreist. Das Lied orientiert sich (zumindest in Strophe 1 und 2) am Psalm 103. Der spielt am 14. Sonntag nach Trinitatis sowieso eine Rolle, ist aber nicht der Wochenpsalm.

Lobt und preist die herrlichen Taten des Herrn

Eine Kirchenmusikerin und eine Theologin nehmen sich in jeder Folge eins der evangelischen Wochenlieder vor. Sie reden über Geschichte, Melodie und Text des Liedes und teilen Ideen, wie man es im Gottesdienst einsetzen kann.

Symbolbild Kopfhörer

Der Wochenliederpodcast

Martina Hergt von der Arbeitsstelle für Kirchenmusik in Sachsen und Kathrin Mette von der sächsischen Ehrenamtsakademie sind die Gesprächspartnerinnen.

https://wochenliederpodcast.podigee.io/8-lobt-und-preis-die-herrlichen-taten-des-herrn

Das Wochenlied für den 10. Sonntag nach Trinitatis hat in unserem Gesangbuch die Nummer EG 429

Dieses Lied aus der Feder des Dominkaners Diethard Zils und des Komponisten Lucien Deiss steht im Evangelischen Gesangbuch in der Rubrik „Bewahrung der Schöpfung“. Dort hat es nichts zu suchen, finden Martina Hergt und Kathrin Mette, denn das Lied dreht sich um die sog. „letzten Dinge“, also um Eschatologie und bringt damit einen besonderen, eigenen Akzent in das Proprium des Israelsonntags.